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Fried
Fried,
 
1) Alfred Hermann, österreichischer Pazifist, * Wien 11. 11. 1864, ✝ ebenda 4. 5. 1921; widmete sich unter dem Einfluss Bertha von Suttners der Friedensidee und gründete 1892 die »Deutsche Friedensgesellschaft«. In der Folge verließ er den nationalen Rahmen der pazifistischen Bewegung und wirkte für die Schaffung einer internationalen Organisation zur Friedenssicherung. Sein pazifistisches Ideengut verbreitete er in der von ihm seit 1899 herausgegebenen Zeitschrift »Die Friedenswarte«. 1911 erhielt er mit T. M. C. Asser den Friedensnobelpreis.
 
Werke: Handbuch der Friedensbewegung (1905); Die Grundlage des revolutionären Pacifismus (1908); Kurze Aufklärungen über Wesen und Ziel des Pazifismus (1914).
 
 2) Erich, österreich. Schriftsteller, * Wien 6. 5. 1921, ✝ Baden-Baden 22. 11. 1988; emigrierte 1938 nach London, wo er seitdem lebte; 1952-68 Mitarbeiter der deutschen Abteilung der BBC, der »Gruppe 47« verbunden. Fried schrieb anfangs liedhafte Gedichte, die von der englischen Lyrik beeinflusst sind, später vorwiegend politische Gedichte (»und Vietnam und«, 1966), deren Anklage durch Wortspiele und Klangkonstruktionen besonders eindringlich wird; schrieb auch »Liebesgedichte« (1979), ferner Erzählungen, Hörspiele und Essays. Er übersetzte Dramen von D. Thomas, T. S. Eliot, G. Greene, J. Synge sowie Stücke von Shakespeare. 1986 erhielt Fried die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte, 1987 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.
 
Weitere Werke: Lyrik: Deutschland (1944); Österreich (1945); Gedichte (1958); Reich der Steine (1963); Warngedichte (1964); Anfechtungen (1967); Befreiung von der Flucht (1968, erweitert 1983); Die Beine der größeren Lügen (1969); Unter Nebenfeinden (1970); Die Freiheit, den Mund aufzumachen (1972); Höre, Israel! (1974, erweitert 1983); Gegengift (1974); So kam ich unter die Deutschen (1977); Die bunten Getüme (1977); 100 Gedichte ohne Vaterland (1978); Zur Zeit und zur Unzeit (1981); Das Nahe suchen (1982); Es ist was es ist (1983); Wächst das Rettende auch (1986); Am Rand unserer Lebenszeit (1987); Vorübungen für Wunder (1987).
 
Erzählungen: Kinder und Narren (1965); Fast alles Mögliche (1975).
 
Roman: Ein Soldat und ein Mädchen (1960).
 
Nicht verdrängen, nicht gewöhnen. Texte zum Thema Österreich (1987).
 
Literatur:
 
E. F. 65, bearb. v. K. L. Maschler u. a. (1986);
 
E. F. - Gespräche u. Kritiken, hg. v. R. Wolff (1986).

Universal-Lexikon. 2012.