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Moment
Augenblick; Zeitpunkt; Sekunde (umgangssprachlich); Augenblick

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1Mo|ment [mo'mɛnt], das; -[e]s, -e:
Gesichtspunkt, der etwas bewirkt:
ein wichtiges, psychologisches Moment; dies war das auslösende Moment; die Diskussion brachte keine neuen Momente.
Syn.: Faktor.
Zus.: Verdachtsmoment, Vergleichsmoment.
  2Mo|ment [mo'mɛnt], der; -[e]s, -e:
a) sehr kurzer Zeitraum:
warte einen Moment, ich komme gleich.
Syn.: Augenblick, Sekunde (ugs.), Weile, Zeit.
b) bestimmter Zeitpunkt:
ein wichtiger, entscheidender Moment; ein Moment, auf den es ankommt.
Syn.: Augenblick.
Zus.: Schicksalsmoment.
c) im Moment: momentan, zum gegenwärtigen Zeitpunkt:
im Moment habe ich leider nicht so viel Zeit.
Syn.: augenblicklich, gerade, im Augenblick, zurzeit.

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Mo|mẹnt
I 〈n. 11
1. Kraftwirkung
2. Produkt aus der Größe einer Kraft u. dem Abstand von ihrem Angriffspunkt
3. 〈fig.〉
3.1 Merkmal, (wichtiger) Umstand, Gesichtspunkt
3.2 Umstand, der etwas bewirkt (Spannungs\Moment)
● elektrisches \Moment; das entscheidende, wichtigste \Moment dabei war, dass ...; in einem Roman eine Erzählung, Schilderung als ein retardierendes \Moment einfügen
II 〈m. 1Augenblick, kürzester Zeitabschnitt ● \Moment!, \Moment mal! 〈umg.〉 halt! (als Unterbrechung eines Sprechenden); \Moment, bitte! 〈umg.〉 warten Sie bitte einen Augenblick; es dauert nur einen \Moment; bitte warten Sie einen \Moment; den richtigen \Moment erwischen, verpassen 〈umg.〉; ich komme nur auf einen \Moment 〈umg.〉; im \Moment habe ich gerade keine Zeit augenblicklich; ich bin im \Moment zurück 〈umg.〉 sofort; im entscheidenden \Moment zieht er sich immer zurück
[<lat. momentum „Bewegkraft“]

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Mo|mẹnt [lat. momentum = Bewegungskraft, Einfluss, Bewegungsdauer, Kraftaufwand, Entscheidungsgewicht]:
1) das; -s, -e: in der Physik Bez. für physikal. Größen, die mit einem Abstand oder dem Abstandsquadrat multipliziert sind, z. B. Trägheitsmoment, magnetisches Moment, Dipolmoment;
2) der; -s, -e: svw. Augenblick, kurze Zeitspanne.

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1Mo|mẹnt , der; -[e]s, -e [mhd. diu mōmente = Augenblick < lat. momentum = (entscheidender) Augenblick (Genuswechsel unter Einfluss von frz. le moment), 2Moment]:
a) Zeitraum von sehr kurzer Dauer; Augenblick:
einen M. zögern;
einen M. bitte!;
b) Zeitpunkt:
der geeignete M.;
M. [mal]! (Floskel, durch die ein anderer Aspekt o. Ä. in einen Gedankengang gebracht werden soll: M. [mal], das stimmt ja gar nicht);
jeden M. (schon im nächsten Augenblick, sofort: die Bombe kann jeden M. explodieren);
einen lichten M. haben (Augenblick);
im M. (momentan, zum gegenwärtigen Zeitpunkt: im M. habe ich keine Schmerzen).
2Mo|mẹnt , das; -[e]s, -e [lat. momentum, urspr. = Übergewicht, das den Ausschlag am Waagebalken ergibt, zu: movere = bewegen]:
1. ausschlaggebender Umstand, Gesichtspunkt:
ein psychologisches M.;
das auslösende M.;
das erregende, retardierende M. (Literaturwiss.; Szene im Drama, die zum Höhepunkt des Konflikts hinleitet od. die durch absichtliche Verzögerung des Handlungsablaufs die Spannung erhöht).
2. (Physik) Produkt aus zwei Größen, deren eine meist eine Kraft ist (z. B. Kraft × Hebelarm).

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I
Momẹnt
 
[lateinisch momentum »(entscheidender) Augenblick«] der, -(e)s/-e,  
 1) allgemein: sehr kurzer Zeitraum, Augenblick; Zeitpunkt.
 
 2) Psychologie: die kleinste wahrnehmbare Zeiteinheit (beim Menschen etwa 1/18 s). Reize, die in diesem Intervall aufeinander folgen, werden noch getrennt wahrgenommen. Informationstheoretisch als subjektives Zeitquant bezeichnet, in dem 1 bit vergegenwärtigt werden kann.
II
Momẹnt
 
[lateinisch momentum, ursprünglich »Übergewicht, das den Ausschlag am Waagebalken ergibt«, zu movere »bewegen«] das, -(e)s/-e,  
 1) allgemein: ausschlaggebender Umstand, Gesichtspunkt.
 
 2) Physik und Technik: allgemein eine physikalische Größe, z. B. Kraft, Masse, Fläche, Impuls, Ladung, die mit einem Abstand (Moment 1. Grades) oder mit dem Abstandsquadrat (Moment 2. Grades) multipliziert ist, z. B. Drehmoment, Massenmoment 2. Grades (Trägheitsmoment), Drehimpuls, elektrischer und magnetischer Dipolmoment (Dipol, magnetisches Moment). Man unterscheidet ferner polares, axiales und planares Moment, je nachdem, ob der Abstand auf einen Punkt, eine Linie oder eine Fläche bezogen ist.
 
 3) Wahrscheinlichkeitstheorie: Ist X eine Zufallsvariable und n eine natürliche Zahl, so heißt der Erwartungswert von Xn n-tes Moment von X.

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1Mo|mẹnt, der; -[e]s, -e [mhd. diu mōmente = Augenblick < lat. momentum = (entscheidender) Augenblick (Genuswechsel unter Einfluss von frz. le moment), 2Moment]: a) Zeitraum von sehr kurzer Dauer, Augenblick: Seine Ankunft ... war ein historischer M. (Hilsenrath, Nazi 277); einen M. zögern, warten; hast du einen M. Zeit [für mich]?; einen M. bitte!; Ich bleibe noch einen M. vor dem Lokal stehen (Gabel, Fix 9); Einen M. lang wollte er sich dem Jungen zeigen, der da so gedankenverloren in die Ferne starrte (Funke, Drachenreiter154); Das Haus diente großen -en (war der Ort bedeutender Ereignisse), hier wurden auch die Nationalpreise vergeben (Woche 21. 8. 98, 8); im gleichen, nächsten M.; b) Zeitpunkt: der richtige, geeignete M.; dieser M. war der denkbar unglücklichste (Feuchtwanger, Erfolg 64); den rechten M. verpassen; *jeden M. (schon im nächsten Augenblick, sofort): die Bombe kann jeden M. explodieren; Er schaut überhaupt aus, als könnte er jeden M. losheulen (Zenker, Froschfest 162); M. [mal]! (Floskel, durch die ein anderer Aspekt o. Ä. in einen Gedankengang gebracht werden soll): M. [mal], das stimmt ja gar nicht; einen lichten M. haben (↑Augenblick);im M. (momentan, zum gegenwärtigen Zeitpunkt): im M. darf ich nicht so viel trinken (Aberle, Stehkneipen 90).
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2Mo|mẹnt, das; -[e]s, -e [lat. momentum, urspr. = Übergewicht, das den Ausschlag am Waagebalken ergibt, zu: movere = bewegen]: 1. ausschlaggebender Umstand, Gesichtspunkt: ein wichtiges, psychologisches M.; dies war das auslösende M.; die Rede brachte keine überraschenden -e; von künstlerischen -en bestimmt sein; ein M. ständiger Unruhe; das erregende, retardierende M. (Literaturw.; Szene im Drama, die zum Höhepunkt des Konflikts hinleitet od. die durch absichtliche Verzögerung des Handlungsablaufs die Spannung erhöht ); In einem Spiel mit mehr kämpferischen als spielerischen -en (Saarbr. Zeitung 17. 12. 79, 21/23). 2. (Physik) Produkt aus zwei Größen, deren eine meist eine Kraft ist (z. B. Kraft × Hebelarm).

Universal-Lexikon. 2012.