Akademik

Epoche
Phase; Zeitabschnitt; Ära; Periode

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Epo|che [e'pɔxə], die; -, -n:
durch eine Persönlichkeit oder ein Ereignis geprägter großer geschichtlicher Zeitabschnitt:
der Beginn, das Ende einer Epoche; der Baustil dieser Epoche; wir stehen am Beginn einer neuen Epoche; eine Epoche des Aufschwungs begann.
Syn.: Abschnitt, Ära (geh.), Periode, Phase, Zeitalter, Zeitraum.
Zus.: Geschichtsepoche, Literaturepoche, Stilepoche.

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Epo|che 〈[ epɔ̣xə] f. 19
I 〈zählb.〉
1. 〈a. Geol.〉 (bedeutsamer) Zeitabschnitt
2. histor. Wendepunkt
3. 〈Astron.〉 bestimmter Zeitpunkt, auf den irgendwelche Angaben bezogen werden, z. B. die Bahnelemente der Planeten, das Minimum im Lichtwechsel veränderlicher Sterne
● \Epoche machen durch ein bedeutsames Ereignis eine neue Zeit einleiten; \Epoche machend = epochemachend
II 〈unz.; Philos.〉 Zurückhalten der Zustimmung od. des Urteils, Beifalls-, Urteilsenthaltung
[<grch. Epoche „Innehalten, Haltepunkt in der Zeitrechnung, bedeutsamer Zeitpunkt“]

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Epọ|che , die; -, -n [mlat. epocha < griech. epoche̅̓, eigtl. = das Anhalten]:
großer geschichtlicher Zeitabschnitt, dessen Beginn [u. Ende] durch einen deutlichen, einschneidenden Wandel der Verhältnisse, durch eine Wende o. Ä. gekennzeichnet ist:
eine friedliche, längst vergangene E.;
eine neue E. der Raumfahrt;
der Geist einer E.;
am Beginn einer neuen E. stehen;
E. machen (durch eine besondere Leistung einen neuen Zeitabschnitt einleiten, eine Wende herbeiführen; Aufsehen erregen; von frz. faire époque: diese Erfindung wird E. machen; eine E. machende Entdeckung).

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I
Epọche
 
[griechisch, eigentlich »das Anhalten«, »Zurückhalten«, übertragen: »Haltepunkt in der Zeitrechnung (der in ein Neues überleitet)«] die, -/-n,
 
 1) allgemein: größerer geschichtlicher Zeitabschnitt, dessen Beginn, in der Geschichtswissenschaft auch als Epoche bezeichnet, und Ende durch einen deutlichen, einschneidenden Wandel der Verhältnisse gekennzeichnet ist (Periodisierung, Zeitalter). Der Begriff spielt auch in der Kunstgeschichte als Epochenstil eine Rolle.
 
 2) Astronomie: der Zeitpunkt, auf den astronomischen Beobachtungen oder Größen, z. B. Bahnelemente, Ephemeriden, Koordinaten eines Himmelskörpers oder das Maximum oder Minimum im Lichtwechsel eines veränderlichen Sterns, bezogen werden.
 
 3) Chronologie: auch Epọchentag, der Anfang einer neuen Zeitrechnung, der erste Tag des ersten Jahres einer neuen Ära.
 
 4) Geologie: Abteilung.
II
Epoche
 
[griechisch »Zurückhaltung«] die, -, Philosophie: die Enthaltung von jeglichem Urteil über einen Sachverhalt. Die griechischen Skeptiker forderten vom Weisen Epoche wegen der Ungewissheit allen Erkennens. Bei E. Husserl gehört die Epoche als »phänomenologische« oder »transzendentale Epoche« zur Methode der Phänomenologie und bezeichnet das Ausschalten der universalen Seinssetzungen, wie das natürliche Bewusstsein diese in seiner Bezogenheit auf Gegenstände vornimmt. Mit der Reduktion der Gegenstände auf die Weise ihres jeweiligen Gegebenseins für das Bewusstsein soll der Zugang zu »den Sachen selbst« ermöglicht werden.

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Epọ|che, die; -, -n [mlat. epocha < griech. epoche̅́, eigtl. = das Anhalten]: großer geschichtlicher Zeitabschnitt, dessen Beginn [u. Ende] durch einen deutlichen, einschneidenden Wandel der Verhältnisse, durch eine Wende o. Ä. gekennzeichnet ist: eine friedliche, verhängnisvolle, längst vergangene E.; eine neue E. der Menschheitsgeschichte (Niekisch, Leben 58); der Baustil, der Geist einer E.; am Beginn einer neuen E. stehen; in eine neue E. eintreten; das Theater in seinen genialen -n, bei Shakespeare und in der Antike (Erh. Kästner, Zeltbuch 141); *E. machen (durch eine besondere Leistung einen neuen Zeitabschnitt einleiten, eine Wende herbeiführen; Aufsehen erregen; LÜ von frz. faire époque): diese Erfindung wird E. machen; eine E. machende Entdeckung; in seinem E. machenden Werk.

Universal-Lexikon. 2012.