Akademik

Galitsch
I
Gạlitsch,
 
Gạlič [-tʃ], Hạlitsch, ukrainisch Hạlytsch [-letʃ], polnisch Hạlicz [-tʃ], Stadt im Gebiet Iwano-Frankowsk, Ukraine, am oberen Dnjestr, etwa 4 000 Einwohner.
 
Geschichte:
 
Galitsch ist eine der ältesten slawischen Siedlungen auf dem Gebiet der Ukraine. Wohl im 10. Jahrhundert gegründet, 1140 erstmals in der Ipatjewchronik erwähnt, wurde Galitsch 1144 Hauptstadt des gleichnamigen Fürstentums und 1199 des Fürstentums Galitsch-Wolhynien (Galizien); 1241 wurde die Stadt von den Tataren zerstört.
 
II
Gạlitsch,
 
Gạlič [-tʃ], Aleksandr Arkadjewitsch, russischer Schriftsteller, * Jekaterinoslaw (heute Dnjepropetrowsk) 19. 10. 1919, ✝ Paris 15. 12. 1977; wurde nach künstlerisch belanglosen Stücken (»Matrosskaja tišina«, 1956) Anfang der 60er-Jahre als inoffizieller russischer »Barde« bekannt; 1971 aus dem sowjetischen Schriftstellerverband ausgeschlossen, emigrierte er 1974. Seine liedhafte, sozialkritische, auch politische Lyrik kam erst voll zur Geltung, wenn sie zur Gitarre vorgetragen wurde; auf Tonband fand sie im Samisdat weite Verbreitung (»Magnetisdat«).
 
Weitere Werke: Lyrik: Pesni (1969); Pokolenie obrečennych (1972); Kogda ja vernus' (herausgegeben 1977).
 
Memoiren: General'naja repeticija (1974).
 
Ausgabe: Der Strick zum Paradies. Gedichte, Lieder und Balladen, herausgegeben und übersetzt von T. Groepper und D. O. Edzard (1989, russisch und deutsch).
 
Literatur:
 
E. Ėtkind: Čelovečeskaja komedija A. G., in: Kontinent, H. 5 (London 1975); G. S. Smith: G. in emigration, in: The third wave. Russian literature in emigration, hg. v. O. Matich u. a. (Ann Arbor, Mich., 1984).

Universal-Lexikon. 2012.