Götterbilder,
Kultbilder, die von Gläubigen im öffentlichen Kult verehrt werden oder/und denen von Priestern Dienst geleistet wird. In vielen Religionen wird dabei die Realpräsenz der Gottheit in ihrem Bild angenommen; im christlichen Verständnis gilt die Verehrung nicht dem Bild als solchem (Bilderverehrung). Vom Standpunkt der jüdischen und christlichen Religion sind alle heidnischen Götterbilder Idole, ein Begriff, der in der archäologischen Fachsprache traditionell auf vor- und frühgeschichtlichen Figürchen angewendet wird. Die Gestalt eines Götterbilds reicht vom unbehauenen Stein oder kaum bearbeiteten Holz über Tiergestalt und Tierköpfigkeit bis zur Menschengestaltigkeit; jede Gottheit wurde in bestimmter Gestalt oder bestimmten Weisen dargestellt und hatte meist feste Attribute. Götterbilder waren in den meisten Religionen des Altertums üblich (z. B. in Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom). Verschiedene Religionen, die ursprünglich Götterbilder ablehnten (die Lehre Zarathustras, Shintoismus), gingen später zu Götterdarstellungen über. Oft kannten die Religionen auch Abstufungen in der Bewertung ihrer Götterbilder unter religionspädagogischem Gesichtspunkt. Bis heute sind v. a. Hinduismus und Buddhismus besonders bilderfreundlich; der Islam dagegen lehnt ein Gottesbild und Darstellungen von Bildszenen in der Moschee ab.
Universal-Lexikon. 2012.