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Kultbilder
Kụltbilder,
 
Darstellungen von übermenschlichen Kräften, Göttern, Gott oder auch von Religionsstiftern, Erlösergestalten, Heroen und Heiligen, nicht als abstrakte Symbole, sondern als realitätsbezogene Abbilder. Wahrscheinlich haben sie sich aus Kultobjekten entwickelt, die zum einen immer konkreter ausgestaltet (Fetische, Götterbilder), zum andern aufgrund der verstärkten Erfahrung der Transzendenz des Heiligen zunehmend als Bilder (und nicht als Objekte) aufgefasst wurden. Der Umgang mit ihnen ist durch Tabuvorschriften geregelt. Ihre Gestaltung hebt - meist gemäß strenger ikonographischer Tradition - die außergewöhnlichen Züge (Macht, Würde, Heiligkeit, dämonische Furchtbarkeit, Güte) oder bestimmte theologische Absichten hervor. In polytheistischen Religionen stehen Götterbilder im Mittelpunkt eines umfänglichen Kults, bei dem die Identifikation des Gottes mit seinem Bild recht weit gehen kann und sich in manchen Epochen zu einer magischen Theurgie ausbildete, in der die rituelle Betreuung des Kultbilds (Waschen, Speisen, Salben, Bekleiden, Bekränzen) zum Selbstzweck wurde. Manche polytheistische Religionen kannten eine Abstinenz (z. B. die frühe keltische Religion) oder ein Verbot von Götterbildern (z. B. der frühe Shintō in Japan); in Judentum und Islam wird ein strenges Bilderverbot praktiziert. Das Christentum hat diese Vorbehalte nicht, erlebte aber auch in seiner Geschichte Bewegungen gegen Kultbilder, so im Bilderstreit in der Ostkirche im 8./9. Jahrhundert und im Bildersturm im Gefolge der Reformation im 16. Jahrhundert (Bilderverehrung, Idol).
 
Literatur:
 
H. Belting: Bild u. Kult. Eine Gesch. des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst (21991).

Universal-Lexikon. 2012.