Großforschung,
mit konzentriertem Einsatz an personellen und apparativen Mitteln betriebene Forschung, deren Aufwand eine Größenordnung erreicht, die die Möglichkeiten von Hochschulen sowie von regionalen Forschungseinrichtungen organisatorisch und finanziell erheblich übersteigt. Typisch für die Großforschung sind Bau, Betrieb und Nutzung von Großgeräten oder technischen Infrastrukturen für die Grundlagenforschung, Vorsorgeforschung und die Bearbeitung von Aufgaben, die fachübergreifende, komplexe Themenstellungen zum Inhalt haben. Zu den ursprünglichen Schwerpunkten der Großforschung gehörten Kerntechnik und -forschung, Luftfahrt- und Raumfahrtforschung, Datenverarbeitung und biologisch-medizinische Forschung. Heute befasst sich die Großforschung darüber hinaus mit den Bereichen Umwelt- und Gesundheitsforschung, Forschung zur Kernfusion, Technikfolgenabschätzung sowie mit naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung. Außerdem verfolgt die Großforschung die Entwicklung marktorientierter Technologien, z. B. in den Bereichen Werkstoffkunde, Mikrosystemtechnik, Biotechnologie und Energietechnik, wobei eine enge Zusammenarbeit mit den Hochschulen und der Industrie angestrebt wird. - Die aus der Großforschung hervorgegangenen Großforschungseinrichtungen sind seit 1995 in der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren zusammengeschlossen.
Universal-Lexikon. 2012.