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Haie
Haie,
 
Haifische, Selachimọrpha, Überordnung der Knorpelfische, seit dem Mitteldevon (vor 374-387 Mio. Jahren) nachweisbar; etwa 290 Arten. Körper meist torpedoförmig, selten auch rochenähnlich; Schwanzflosse heterozerk, ein oder zwei Rückenflossen, fünf bis sieben Kiemenspalten, unterständiges Maul. Hinter jedem Auge liegt ein Spritzloch. Eine bis fünf Reihen spitzer und scharfer Zähne, die durch Nachrücken dahinter liegender Zahnreihen ständig erneuert werden. Auf der Haut befinden sich Hautzähne (Hautzahn). Beim Männchen ist der hintere Teil der Bauchflossen zum Begattungsorgan umgebildet (innere Befruchtung). Fast alle Haie sind Meeresbewohner, nur wenige Arten leben im Süßwasser. Die frei schwimmenden Haie sind lebend gebärend, die am Meeresboden lebenden Arten legen Eier in Hornkapseln ab. Bei Hochseehaien entwickeln sich die Jungen in einer gebärmutterähnlichen Erweiterung des Eileiters; der Dottersack bildet als Dottersackplazenta eine Art Mutterkuchen.
 
Die meisten Haie ernähren sich von Fischen, Tintenfischen u. a. Weichtieren sowie Krebsen. Größere Arten, wie Wal- und Riesenhai, sind Planktonfresser. Einige Haie, besonders Grauhaie, können dem Menschen gefährlich werden.
 
Die Haie umfassen u. a. Kammzähner, Krausen-, Horn-, Herings-, Drescher-, Katzen-, Glatt-, Menschen-, Hammer-, Stierkopf-, Säge-, Dorn-, Engel-, Ammen- und Grauhaie.
 
Im Gegensatz zu den Knochenfischen sind Haie wirtschaftlich von geringer Bedeutung.. Einige Haie (z. B. Dorn-, Katzen-, Hammerhaie) werden als Speisefische gefangen. Handelsnamen sind u. a. »Schillerlocken« für die geräucherten Bauchlappen und »Seeaal« für das Filetfleisch des Dornhais. Sehr großwüchsige Haie (Riesen- und Walhai) werden vorwiegend wegen ihrer großen Leber gefangen, die bis zu 30 % des Körpergewichtes schwer ist und aus der ein Vitamin-A-reicher Tran gewonnen wird. Die Haut mancher Arten wird zu Leder (Galuchat) verarbeitet.
 
Literatur:
 
I. Eibl-Eibesfeldt: H. (1965);
 J.-Y. u. P. Cousteau: H. (a. d. Frz., 63.-67. Tsd. 1978);
 K. Zimniok: H. u. andere Räuber der Meere (1983);
 H. Hass u. I. Eibl-Eibesfeldt: Wie H. wirklich sind (Neuausg. 1986);
 
Herrscher der Meere. Wale, Delphine, H., bearb. v. M. Bright (a. d. Engl., 21993).
 

Universal-Lexikon. 2012.