Holzmịnden,
1) Kreisstadt in Niedersachsen, 99 m über dem Meeresspiegel, am rechten Weserufer am Fuße des Sollings, 22 500 Einwohner; Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden, Stadtmuseum; Geschmack- und Riechstoff-, elektrotechnische, Glasindustrie, Maschinen- und Werkzeugbau, Druckereien, Verlage, Brauerei; Bundeswehrstandort; Fremdenverkehr, der Stadtteil Neuhaus (im Solling) ist heilklimatischer Kurort.
Die evangelische Pfarrkirche, 1231 erstmals erwähnt, wurde 1577-95 erweitert; unter den stattlichen Fachwerkhäusern der Stadt das »Severinsche Haus« (1683) und das Alte Fährhaus (1662); das Alte Gymnasium wurde 1826 errichtet; das Reichspräsidentenhaus wurde 1928/29als Begegnungsstätte für die Jugend gebaut.
Holzminden entstand zwischen 1197 und 1202 als Markt- und Zollstätte der Grafen von Everstein neben einer bereits in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts erwähnten Siedlung. Seit dem frühen 16. Jahrhundert stand die Stadt (seit 1245) im ausschließlichen Besitz der Wolfenbütteler Linie des Hauses Braunschweig-Lüneburg.
2) Landkreis im Regierungsbezirk Hannover, Niedersachsen, 692 km2, 81 900 Einwohner. Der größte Teil des Kreises liegt östlich der Oberweser und hat hier Anteil an mehreren bewaldeten Höhenzügen des Weserberglandes (Solling, Vogler, Ith, Hils) und an den dazwischen liegenden, ackergünstigen Lösssenken; westlich der Weser erstreckt sich die Ottensteiner Hochfläche (Muschelkalkhochfläche). Neben Land- und Forstwirtschaft ist der Fremdenverkehr im Wesertal (malerische Ortsbilder, Bauten der Weserrenaissance, Luftkurort und Jod-Sole-Bad Bodenwerder) und im Weserbergland bedeutsam. Die vielseitige Industrie stellt Geschmacks- und Riechstoffe, Gipsplatten, Glas und Porzellan (Fürstenberger Porzellan) her, sie umfasst ferner Metall- und Holzverarbeitung, Textil-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Eschershausen besitzt das einzige Naturasphaltvorkommen in Deutschland.
Universal-Lexikon. 2012.