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Hugenberg
Hugenberg,
 
Alfred, Wirtschaftsführer und Politiker, * Hannover 19. 6. 1865, ✝ Kükenbruch (heute zu Extertal) 12. 3. 1951; Verwaltungsjurist, beteiligte sich 1891 an der Gründung des »Alldeutschen Verbandes«. 1907/08 war er Direktor der Berg- und Metallbank in Frankfurt am Main, 1909-18 Vorsitzender des Direktoriums der Firma Krupp.
 
Mit dem Aufbau des Hugenbergkonzerns (seit 1916) schuf sich Hugenberg eine beherrschende Stellung im deutschen Zeitungs-, Nachrichten- und Filmwesen, die er nach 1918 zum Kampf gegen das parlamentarisch-demokratische System und die Außenpolitik der Weimarer Republik nutzte. In der im November 1918 gegründeten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) trat er als Sprecher des rechten Flügels hervor. 1919/20 war er Mitglied der Nationalversammlung, seit 1920 Mitglied des Reichstags.. Als Vorsitzender (1928-33) führte Hugenberg die DNVP zu einer engen Zusammenarbeit mit anderen republikfeindlichen Rechtskräften, v. a. mit der NSDAP. Infolge dieser politischen Partnerschaft, z. B. im »Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren« gegen den Youngplan (1929) oder in der Harzburger Front gegen die Regierung Brüning (1931), gelang es A. Hitler, sich und seine Partei aus der innenpolitischen Isolierung zu lösen. In der Regierung Hitler war Hugenberg von Januar bis Juni 1933 Reichsminister für Wirtschaft und Ernährung. Bis 1945 war er Mitglied des Reichstags, besaß jedoch keinen größeren Einfluss auf die deutsche Politik.
 
Literatur:
 
H. u. die Hitlerdiktatur, bearb. v. W. Borchmeyer u. a., 2 Tle. (1949);
 H. Holzbach: Das »System H.« Die Organisation bürgerl. Sammlungspolitik vor dem Aufstieg der NSDAP (1981).

Universal-Lexikon. 2012.