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Imagismus
Imagịsmus
 
[englisch, zu lateinisch imago »Bild«] der, -, englisch Imagism ['ɪmɪdʒɪzm], angloamerikanische literarische Bewegung von etwa 1912 bis 1917, deren Hauptvertreter E. Pound, Hilda Doolittle, T. E. Hulme, Amy Lowell, J. G. Fletcher und R. Aldington waren. Die französische Bezeichnung »imagistes« (Imagisten) wurde erstmals verwendet in Pounds Lyrikband »Ripostes« (1912); er edierte auch 1914 die Anthologie »Des imagistes«, ging dann mit dem Vortizismus eigene Wege. Amy Lowell gab 1915-17 die drei Anthologien »Some imagist poets« heraus. - Aus dem Ungenügen an der als klischeehaft und sentimental-verschwommen empfundenen spätromantischen Dichtung schufen die Imagisten mittels einer klaren, exakten Sprache Kurzgedichte (Vorbild war u. a. das japanische Haiku), die präzise gefasste, möglichst viele Vorstellungen zur Deckung bringende Bilder in den Mittelpunkt stellten und auf erzählende und reflektierende Momente verzichteten. Die literarische Praxis des Imagismus gründete sich auf den Anspruch der Spracherneuerung sowie der Entautomatisierung des Sehens und war wegbereitend für die moderne englische Lyrik.
 
Ausgabe: Imagist poetry, herausgegeben von P. Jones (1972).
 
Literatur:
 
C. K. Stead: The new poetic (London 1964);
 V. Bischoff: Amerikan. Lyrik zw. 1912 u. 1922 (1983);
 
Homage to imagism, hg. v. W. Pratt u. R. Richardson (New York 1992).

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Ima|gịs|mus, der; - [engl. imagism, zu: image, ↑Image]: amerikanische literarische Bewegung des frühen 20. Jh.s, die Knappheit des Ausdrucks (ohne rhetorisches Beiwerk) u. Genauigkeit des dichterischen Bildes anstrebt.

Universal-Lexikon. 2012.