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Izetbegović
Izetbegović
 
[izɛt'bɛgɔvitɕ ], Alija, bosnisch-herzogowinischer Politiker, * Bosanski Šamac 8. 8. 1925; Bosniake, Rechtsanwalt; als Mitverfasser einer »Islamischen Deklaration« (1970) 1983 zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt (1989 entlassen), Mitgründer (Mai 1990) und seitdem Vorsitzender der islamisch orientierten Partei der Demokratischen Aktion (SDA). Am 19. 12. 1990 zum Vorsitzenden des Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina gewählt, trat er für einen bürgerlichen und laizistisch bestimmten Rechtsstaat ein, der getragen wird von den in ihm lebenden Bosniaken, Serben und Kroaten. Im Bürgerkrieg v. a. mit den bosnischen Serben 1991-95 verteidigte er die staatliche Einheit seines Landes, fixiert im Abkommen von Dayton (21. 11. 1995) beziehungsweise dem von ihm mitunterzeichneten Frieden von Paris (14. 12. 1995). Am 30. 9. 1996 wurde Izetbegović, als erster Vorsitzender des neuen dreiköpfigen Staatspräsidiums, zum Staatsoberhaupt gewählt (vereidigt am 5. 10. 1996; im Amt bis zur Neuwahl am 12./13. 9. 1998). Seitdem Mitglied des dreiköpfigen kollektiven Staatspräsidiums, trat er am 14. 10. 2000 zurück.

Universal-Lexikon. 2012.