Julia,
lateinisch Iulia, Frauen der römischen Geschichte:
1) Julia, Tochter Caesars aus seiner ersten Ehe mit Cornelia (✝ 69 v. Chr.), * um 76 v. Chr., ✝ September 54 v. Chr.; war seit 59 v. Chr. mit Pompeius verheiratet.
2) Julia, einzige Tochter des Kaisers Augustus aus dessen erster Ehe mit Scribonia, * 39 v. Chr., ✝ Rhegium 14 n. Chr.; verheiratet seit 25 v. Chr. mit M. Claudius Marcellus (✝ 23 v. Chr.), dann mit M. Vipsanius Agrippa, dem sie fünf Kinder gebar. Ihre dritte Ehe mit Tiberius verlief unglücklich; wegen ihres Lebenswandels, zum Teil auch aus politischen Gründen, wurde Julia von Augustus 2 v. Chr. verbannt.
P. Sattler: Studien aus dem Gebiet der alten Gesch. (1962);
C. Deroux in: Studies in Latin literature and Roman history, hg. v. C. Deroux: Bd. 2 (Brüssel 1980).
3) Julia Dọmna, römische Kaiserin, * Emesa (heute Homs, Syrien) um 170, ✝ Antiochia 217; zweite Frau des Kaisers Septimius Severus, Mutter von Caracalla und Geta. Hochgebildet, scharte sie in Rom einen Kreis von Literaten um sich und besaß auch politisch großen Einfluss. Während Caracalla im Osten Krieg führte, erledigte sie in Rom den offiziellen Schriftverkehr. Nach Caracallas Ermordung schied sie freiwillig aus dem Leben.
E. Kettenhofen: Die syr. Augustae in der histor. Überlieferung (1979);
F. Ghedini: Giulia Domna tra oriente e occidente (Rom 1984).
Julia
[ʒyl'ja], Gaston, französischer Mathematiker, * Sidi bel Abbès 3. 2. 1893, ✝ Paris 23. 3. 1978; seit 1919 an der École polytechnique in Paris, ab 1933 an der Sorbonne. Julia leistete wichtige Beiträge zur Funktionentheorie und zur Theorie der Hilbert-Räume. Zusammen mit G. Fauton untersuchte er Iterationen von rationalen Funktionen, was zu bestimmten selbstähnlichen, heute im Zusammenhang mit der Fraktalgeometrie viel beachteten Mengen (Juliamengen) führte.
Universal-Lexikon. 2012.