Kähler,
1) Hans, Sprachwissenschaftler, * Uetersen 16. 2. 1912, ✝ Hamburg 8. 5. 1983; Professor für indonesische und Südseesprachen in Hamburg. Hauptarbeitsgebiete waren die austronesischen Sprachen und Kulturen sowie der Islam im malaiischen Raum.
Werke: Die Sichule-Sprache auf der Insel Simalur an der Westküste von Sumatra (1955); Grammatik der Bahasa Indonésia (1956); Wörterverzeichnis des Omong Djakarta (1966); Der Islam bei den Kap-Malaien, in: Handbuch der Orientalistik, herausgegeben von B. Spuler u. a. Abteilung 3, Band 2 (1975).
2) Martin, evangelischer Theologe, * Neuhausen (bei Königsberg/Pr) 6. 1. 1835, ✝ Freudenstadt 7. 9. 1912; seit 1860 Professor für Neues Testament und Systematik in Halle (Saale) und Bonn. Geprägt durch seine akademische Lehrer R. Rothe, und besonders F. A. Tholuck vertrat Kähler innerhalb der protestantischen Theologie des 19. Jahrhunderts eine biblische (»positive«) Theologie. Gegenüber der Leben-Jesu-Forschung mit ihrer Suche nach dem »historischen Jesus« stellt Kähler den »geschichtlichen Christus«, der im Neuen Testament verkündigt wird, um Menschen zum Glauben zu rufen, in den Mittelpunkt seines theologischen Denkens. Lehrer u. a. von J. Schniewind.
Werke: Die Wissenschaft der christlichen Lehre, 3 Hefte (1883-87); Der sogenannte historische Jesus und der geschichtliche biblische Christus (1892); Schriften zu Christologie und Mission, herausgegeben von H. Frohnes (1971).
Universal-Lexikon. 2012.