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Kitzingen
Kịtzingen,
 
1) Kreisstadt des Landkreises Kitzingen, Bayern, 186-220 m über dem Meeresspiegel, am Main, Große Kreisstadt mit 22 000 Einwohnern; Fachschulen, Lehr- und Versuchsanstalt für Geflügelzucht, Rebveredelungsanstalt; Deutsches Fastnachtmuseum (im Falterturm), Stadtmuseum; bedeutender Weinbau und -handel, Maschinen-, Metall-, Textil-, Farben- u. a. Industrie; Hafen.
 
Stadtbild:
 
Evangelische Pfarrkirche (ehemalige Ursulinenklosterkirche im Stil des italienischen Barock, 1686-93); gotische Hallenkirche Sankt Johannes (15. Jahrhundert); Rathaus, ein dreigeschossiger Renaissancebau (1561-63); ehemalige Kapuzinerkirche (1652 geweiht) mit ausgezeichneten Barockaltären. Teile des mittelalterlichen Mauerrings sind erhalten (Falterturm, 1469 ff.). Am linken Mainufer liegt die überkuppelte Heiligkreuzkapelle von B. Neumann (1741-45).
 
Geschichte:
 
Nahe einem 745- 1544 bestehenden Benediktinerinnenkloster wurde im 12./13. Jahrhundert die Stadt Kitzingen zum Schutz einer Mainfurt planmäßig angelegt. Sie gehörte zum Hochstift Würzburg und fiel 1802 an Bayern.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Unterfranken, 684 km2, 88 700 Einwohner; erstreckt sich über offene, lössbedeckte Gäuplatten des Muschelkalks beiderseits des mittleren Maintals sowie über Sand- und Mergelflächen im östlich anschließenden Vorland des Steigerwalds bis zum Schwanberg (Keupersandsteinstufe des Steigerwalds). Vorherrschend in der Bodennutzung ist der Anbau: neben Getreide, Zuckerrüben, Obst (im Steigerwaldvorland und bei Volkach Zwetschgen) und Gemüse (bei Volkach und Kitzingen Spargel) spielt der Weinbau eine herausragende Rolle; der Kreis Kitzingen ist ein Hauptanbaugebiet der Frankenweine. Die Kreisstadt und die vielen Kleinstädte (Dettelbach, Iphofen, Mainbernheim, Marktbreit, Marktsteft, Prichsenstadt, Volkach) treten weniger als Industriestandorte, sondern v. a. als Anziehungspunkte des Fremdenverkehrs hervor. Zahlreiche Arbeitnehmer sind Auspendler nach Würzburg.
 

Universal-Lexikon. 2012.