Laban,
Gestalt des Alten Testaments; nach 1. Mose 25, 20 der aramäische Schwiegervater des Jakob, Bruder der Rebekka. Die Erzählungen über ihn spiegeln die Zugehörigkeit der Israeliten zur Aramäergruppe (1. Mose 24, 29 f. und 50 f.; 29, 10 ff.) und die Trennung beider (1. Mose 31).
Laban,
Rudolf von, eigentlich Laban von Vạ́raljas, Tänzer, Tanzpädagoge und -theoretiker, * Preßburg 15. 12. 1879, ✝ Weybridge (England) 1. 7. 1958; studierte in Paris, lehrte und choreographierte 1910-14 in München, 1914-18 in Zürich und Ascona (Schweiz). 1923 gründete er in Hamburg ein eigenes Kammertanztheater und in mehreren deutschen Städten Ausbildungsschulen. 1930 wurde er Ballettdirektor der Berliner Staatsoper und gründete 1934 die »Deutsche Tanzbühne« als Fortbildungsstätte für Tänzer. 1938 emigrierte Laban nach Großbritannien zu seinem Schüler K. Jooss; 1946 gründete er in Manchester das »Studio Art of Movement«, 1953 ein Lehrerseminar. - Laban schuf die Grundlagen des modernen, freien Kunsttanzes. Er sah im klassischen Ballett eine erstarrte historische Form und ließ den Tanz aus Improvisation und individueller Gestaltung zum Ausdruck seelischen Erlebens werden. Er entwickelte eine raumrhythmische Bewegungslehre und erfand eine viel gebrauchte Tanzschrift (Choreographie).
Schriften: Die Welt des Tänzers (1920); Choreographie (1926); Schrifttanz (1928); Ein Leben für den Tanz (1935); Modern educational dance (1948; deutsch Der moderne Ausdruckstanz); The mastery of movements on the stage (1950); Principles of dance and movement notation (1956); Choreutics (1966).
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La|ban, der; -s, -e [viell. in Anspielung auf die lange Zeit, die nach 1. Mos. 29 Jakob bei Laban diente] (ugs. scherzh.): hoch gewachsene, hagere männliche Person.
Universal-Lexikon. 2012.