Le Sueur
[lə'syœːr],
1) Eustache, französischer Maler, * getauft Paris 16. 11. 1616, ✝ ebenda 30. 4. 1655; Schüler von S. Vouet, beeinflusst ferner von N. Poussin und von den Werken Raffaels. Bezeichnend für seine ausgewogenen Kompositionen sind eine gewisse Distanziertheit und eine Vorliebe für ruhige, manchmal kühle Farben. Er schuf auch Entwürfe für Glasmalereien und Bildteppiche. 1648 gehörte er zu den Gründern der Académie royale de peinture et de sculpture.
Werke: Ausmalung des Hôtel Lambert in Paris mit mythologischen Szenen (1644 ff.; nahezu vollständig im Louvre); Zyklus von 22 Szenen aus dem Leben des heiligen Bruno für das Kartäuserkloster in Paris (1645-48; heute Paris, Louvre, ein Bild in Berlin, Museumsinsel); Predigt des heiligen Paulus in Ephesus (1649; Paris, Louvre).
A. Mérot: E. Le S. (Paris 1987).
2) Jean-François, auch J.-F. Lesueur, französischer Komponist, * Drucat-Plessiel (bei Abbeville) 15. 2. 1760, ✝ Paris 6. 10. 1837; war ab 1786 Kapellmeister an Notre-Dame in Paris; wurde 1804 Hofkapellmeister Napoleons I., 1814 königlicher Hofkomponist und Opernkapellmeister; 1817 Professor am Conservatoire (Lehrer von H. Berlioz und C. Gounod). L. war einer der Schöpfer der romantischen Oper (»La Caverne«, 1793; »Ossian ou les bardes«, 1804; »La mort d'Adam«, 1807); er suchte in seiner Kirchenmusik einen dramatisch-programmatischen Stil zu verwirklichen.
F. Lamy: J.-F. Le S. (Paris 1912);
Universal-Lexikon. 2012.