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Ludowinger
Ludowinger,
 
nach ihrem Leitnamen Ludwig benanntes thüringisches Herrschergeschlecht; seit um 1040 (Ludwig der Bärtige, ✝ nach 1055) belegt. Sein Sohn, Graf Ludwig der Springer (* um 1046, ✝ 1123), ließ die Wartburg (ab um 1067), die Stammburg Schauenburg (bei Gotha), das Benediktinerkloster Reinhardsbrunn (1085; Grablege) und die Neuenburg (bei Freyburg [Unstrut]; ab 1090) errichten. Sein Sohn Ludwig I. (✝ 1140) wurde 1130/31 von König Lothar III. in die herzoggleiche Stellung eines Landgrafen von Thüringen erhoben und übernahm (als Nebenlande) die von seinem Bruder Heinrich Raspe I. (✝ 1130) durch Heirat 1122 erworbene Grafschaft Hessen. Seine Nachfolger, u. a. sein Sohn Ludwig II., erreichten den Ausbau der Landesherrschaft (u. a. 1180 Übertragung der Pfalzgrafschaft Sachsen durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa). Die Wartburg wurde Zentrum höfischer Kultur (v. a. unter Hermann I., 1190-1217). Durch seine Tochter Sophie wurde Ludwig IV. auch Stammvater des hessischen Hauses Brabant. Mit Heinrich Raspe IV., Gegenkönig seit 1246, starben die Ludowinger im Mannesstamm aus.

Universal-Lexikon. 2012.