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Männerbünde
Männerbünde,
 
Zusammenschlüsse von männlichen Personen, mit dem (bewussten oder unbewussten) Ziel, die gesellschaftliche und soziale Kontrolle auszuüben. Männerbünde kommen weltweit vor. Der Beitritt kann freiwillig und bewusst erfolgen wie im abendländischen Kulturkreis (studentische Verbindungen, Freimaurer u. a.), er kann aber auch von der Gesellschaft zwingend vorgeschrieben sein wie bei manchen Staatsarmeen, bei den Altersklassen-Männerbünden in Melanesien und bei den Initiationsbünden in Westafrika. In vielen außereuropäischen Gesellschaften gehören alle erwachsenen Männer einer Stammes- oder Dorfgemeinschaft einem solchen Männerbund an. Die Funktion der Männerbünde erstreckt sich dort v. a. auf die Wahrung der Sitten und des religiösen Brauchtums. Die Aufnahme geschieht nach festgelegten Unterweisungen und strengen Prüfungen (Initiation).
 
Die meisten Männerbünde sind gekennzeichnet durch hierarch. Strukturen. Die Riten sind vielfach mit Geheimhaltung verbunden (Geheimbund); emotionale Bindung spielt eine große Rolle. Mit der Mitgliedschaft ist im Allgemeinen Prestige und Einfluss sowie die Möglichkeit zu gesellschaftlichem Aufstieg verbunden. Auch kriminelle Männerbünde gibt es (Mafia, Ku-Klux-Klan u. a.).
 
Literatur:
 
H. Schurtz: Altersklassen u. M. (1902);
 E. Schlesier: M. u. Geheimbund in Melanesien, in: Von fremden Völkern u. Kulturen, hg. v. W. Lang u. a. (1955);
 W. Lindig: Geheimbünde u. M. der Prärie- u. Waldlandindianer Nordamerikas (1970);
 
Männerbande - Männerbünde, hg. v. G. Völgeru. a., 2 Bde., Ausst.-Kat.(1990).

Universal-Lexikon. 2012.