Mesolọngion,
neugriechisch Messolọngi, Hauptstadt des Verwaltungsbezirkes (Nomos) Ätolien und Akarnanien in Mittelgriechenland, an der lagunenreichen Nordküste des Golfes von Patras, 10 900 Einwohner; orthodoxer Bischofssitz; Salzgärten.
Der Ort entwickelte sich aus einer Ansiedlung von Fischern, die sich im 16. Jahrhundert vor den Türken in die Lagunen geflüchtet hatten; er wuchs zu einem Handelshafen mit strategischer Bedeutung heran. Im griechischen Freiheitskampf (seit 1821) war Mesolongion eines der Hauptbollwerke (Hauptquartier von A. Fürst Mavrokordatos), das die Türken von November 1822 bis Januar 1823 und seit April 1825 vergeblich angriffen. Die Verteidiger wurden durch zahlreiche Philhellenen in ihrem Kampf unterstützt (u. a. von dem englischen Dichter Lord Byron, der hier 1824 an Malaria starb). Im April 1826 gelang nur einem Teil der Belagerten ein Durchbruch, die übrigen Verteidiger sprengten sich mit der Feste in die Luft. 1829 wurde Mesolongion von den Türken den Griechen übergeben. Im Heroon, der Begräbnis- und Gedenkstätte für die Freiheitskämpfer (unter ihnen auch deutsche Philhellenen), ist das Herz von Lord Byron beigesetzt.
Universal-Lexikon. 2012.