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Mohammedia
Mohammedia,
 
1) bis 1961 Fédalạ, Industrie- und Hafenstadt mit Seebad und Jachthafen an der Atlantikküste Marokkos, in der Zenata-Ebene, 28 km nordöstlich von Casablanca, 175 000 Einwohner (als Großgemeinde 449 600 Einwohner); größte Erdölraffinerie des Landes (6,8 Mio. t Jahreskapazität, über ¾ der marokkanischen Produktion); petrochemischer Großkomplex mit Wärmekraftwerk (600 MW, erzeugt fast die Hälfte der marokkanischen Elektroenergie); Textil- und Lederindustrie, Metallverarbeitung, Konservenfabrikation (v. a. Fisch), Verarbeitung des in der Nähe abgebauten Steinsalzes; Flugplatz, Eisenbahn- und Autobahnverbindung mit Casablanca und Rabat.
 
Stadtbild:
 
In der Altstadt alte Kasba (200 × 200 m) mit portugiesischem Bau (15. Jahrhundert).
 
 2) La Mohammedia, Ort in Nordtunesien, 12 km südlich von Tunis; ausgedehnter verfallener Palastkomplex, zeitweilig Residenz der türkischen Beis, 1756-59 begonnen, 1837-55 von Ahmed Bei (* 1806, ✝ 1855) stark erweitert (u. a. Moschee, Kaserne, Paläste), um Versailles zu übertreffen. 5 km südlich gut erhaltener römischer Aquädukt (Zaghouan-Karthago, Abzweigung nach Tunis-Bardo), unter Hadrian (120-131) errichtet (zuletzt Anfang des 17. Jahrhunderts repariert). 5 km südwestlich das weite Ruinenfeld des antiken Uthina (heute Oudna), dessen römische Mosaiken sich im Bardo-Museum (Tunis) befinden.

Universal-Lexikon. 2012.