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Moholy-Nagy
Moholy-Nagy
 
['mohoj 'nɔdj], László, ungarischer Maler, Bildhauer, Grafiker, Fotograf, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge, Filmemacher, * Bácsborsód (Bezirk Bács-Kiskun) 20. 7. 1895, ✝ Chicago (Illinois) 24. 11. 1946. Nach juristischer Ausbildung und Teilnahme am Ersten Weltkrieg wandte sich Moholy-Nagy 1917 im Kreis der russischen Konstruktivisten der Malerei zu. 1920 kam er nach Berlin und wirkte 1923-28 als Professor am Bauhaus in Weimar und Dessau. Über Amsterdam (1934) und London (1935) emigrierte Moholy-Nagy 1937 nach Chicago (Illinois) und übernahm hier die Leitung des New Bauhaus (später Institute of Design, heute Teil des Illinois Institute of Technology).
 
Als experimenteller Künstler war Moholy-Nagy Vorreiter der Objektkunst und der kinetischen Kunst; er verwendete v. a. Plexiglas und Metall, teilweise unter Einbeziehung von Licht und Bewegung (»Licht-Raum-Modulator«, 1922-30; Cambridge, Massachusetts, Busch-Reisinger Museum). Seit 1922 arbeitete er auch mit den Medien Fotografie, Fotomontage und Film; gleichfalls bedeutend war sein Wirken auf den Gebieten der funktionalen Architektur, des Industriedesigns und der Typographie.
 
Schriften: Malerei, Fotografie und Film (1925); Von Material zu Architektur (1929); The new vision (1928); Vision in motion (herausgegeben 1956).
 
Autobiographie: Abstract of an artist (1946).
 
Literatur:
 
I. Lusk: Montagen ins Blaue. L. M.-N., Fotomontagen u. -collagen 1922-1943 (1980);
 K. Passuth: M.-N. (a. d. Ungar. u. Engl., 1986);
 
L. M.-N., bearb. v. R. Rüdiger u. a. (1991);
 Claudia Müller: Typofoto. Wege der Typografie zur Foto-Text-Montage bei L. M.-N. (1994);
 
L. M.-N. zum 100. Geburtstag, hg. v. M. Wegener u. W. Werner, Ausst.-Kat. Kunsthandel Werner, Berlin (1995);
 
L. M.-N. Fotogramme 1922-1943, bearb. v. U. Eskildsen u. R. Knodt, Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen (1996).

Universal-Lexikon. 2012.