MPR
[Abk. für Statens Mät- och Provråd, dt. »staatliche Mess- und Prüfstelle«], schwedisches Normeninstitut mit Hauptsitz in Borås. Das Institut, das mittlerweile in SWEDAC (Swedish Board for Accreditation and Conformity Assessment, dt. »Schwedische Gruppe zur Festlegung und Einhaltung von Normen«) umbenannt wurde, beschäftigt etwa 110 Mitarbeiter, davon dreißig in Stockholm.
International bekannt wurde das damalige MPR durch die für strahlungsarme Bildschirme festgelegte Norm MPR II, die 1990 eingeführt wurde. Das entsprechende Gütesiegel setzte bestimmte Grenzwerte für die von einem Monitor ausgehenden elektrostatischen und elektromagnetischen Felder, gemessen in fünfzig Zentimeter Abstand, fest: Ein elektrostatisches Feld durfte keine Spannung von mehr als 500 V erzeugen. Die Stärke eines elektrischen Wechselfelds durfte im Frequenzbereich 5-2000 Hz nicht über 25 V/m liegen, im Hochfrequenzbereich 2-400 kHz durften 2,5 V/m nicht überschritten werden. In ähnlicher Weise durften magnetische Wechselfelder mit 5-2000 Hz eine magnetische Induktion (so viel wie Feldstärke) von 250 nT (Nanotesla) und bei 2-400 kHz die von 25 nT nicht übersteigen.
Die Norm wurde relativ populär und von der Industrie als Vorgabe für einen Bildschirm genutzt, der die Richtlinien zum Arbeitsschutz der verschiedenen Staaten erfüllt. Allerdings hatte jede Firma die Möglichkeit, sich dieses Gütesiegel selbst zu attestieren. Das MPR konnte die Prüfplakette nur für Schweden selbst vergeben, außerhalb des Landes waren ihr rechtlich die Hände gebunden. Die schwedischen Grenzwerte wurden aber bald in andere internationale Normen übernommen, etwa in die EN 55022:1994 (elektromagnetische Verträglichkeit), und seitdem auch teilweise verschärft. So verlangt die TCO99 (TCO) im Bereich der elektrischen Wechselfelder deutlich geringere Grenzwerte.
Universal-Lexikon. 2012.