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Muisca
Muịsca,
 
Chibcha ['tʃibtʃa], südamerikanische Indianer aus der Sprachgruppe der Chibcha in den Kordilleren Ostkolumbiens, die in vorspanischer Zeit im Hochland von Bogotá, Kolumbien, eine Hochkultur (1200-1540) entwickelt hatten, auf deren Riten sich auch die Sage von Eldorado bezieht. Die Muisca bewohnten mehrere Hochbecken, auf denen sie Mais, Bohnen, Kartoffeln und andere Feldfrüchte anbauten. Straßen und Dammwege verbanden die Fürstensitze. Schnurgerade, strahlenförmig angelegte Straßen dienten vermutlich zeremoniellen Zwecken. Die Fürsten, die in hölzernen Rundbauten residierten, verlangten göttliche Verehrung (Herrschaftssymbole waren Kopfbedeckung, Gesichtsschmuck und Sänfte) von den Gemeinfreien und den Sklaven. - Die Keramik der Muisca ist schlicht und sparsam mit geometrischen Mustern bemalt, oft mit eingestochenen Kreisen und Punkten im Zentrum. Die Goldarbeiten umfassen meist flache, eckige Menschenfiguren, Schlangen, Zepter oder Speerschleudern und szenische Darstellungen. Die Details dieser plattenartigen Flachgüsse bestehen aus mitgegossenem »falschem Filigran«. Charakteristisch bei den Menschendarstellungen sind die »Kaffeebohnenaugen«. - Die militärische Eroberung der Muisca durch die Spanier erfolgte im 17. und 18. Jahrhundert.
 
Literatur:
 
J. Pérez de Barradas: Los M. antes de la Conquista, 2 Bde. (Madrid 1950-51).

Universal-Lexikon. 2012.