Mụ̈nsterberg,
Hugo, amerikanischer Psychologe und Philosoph deutscher Herkunft, * Danzig 1. 7. 1863, ✝ Cambridge (Massachusetts) 1. 12. 1916; Schüler von W. Wundt; war Professor in Freiburg im Breisgau und (seit 1892) an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts); bedeutende Arbeiten zur angewandten Psychologie, die er Psychotechnik nannte. Im Zentrum standen die Arbeits- und Betriebspsychologie sowie der Wertbegriff. Als Philosoph versuchte er eine Synthese zwischen J. G. Fichtes ethischem Idealismus und den Ergebnissen der experimentellen Psychologie.
II
Mụ̈nsterberg,
polnisch Ziębice [ʑɛm'bitsɛ], Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien (bis 1998 in der aufgelösten Woiwodschaft Wałbrzych [Waldenburg]), Polen, an der Ohle im Vorland der Sudeten, etwa 11 000 Einwohner; Zuckerfabrik, Maschinenbau, keramische, Nahrungsmittelindustrie; Brauerei.
Stadtmauern (13./14. Jahrhundert) und Torturm (1491) erhalten; frühgotische Pfarrkirche (Langhaus von 1265-75 mit reicher gotischer Innenausstattung, 1484 Anbau eines spätgotischen Chores, 1898-1900 grundlegend restauriert); ehemalige evangelische Kirche im klassizistischen Stil (1796-97), Rundturm von C. G. Langhans. Zu Münsterberg gehört der Ortsteil Heinrichau.
Münsterberg, 1253 erstmals erwähnt, erhielt vor 1266 Stadtrecht. Seit 1321 war Münsterberg Sitz des gleichnamigen Teilherzogtums der schlesischen Piasten, das nach wechselvollem Schicksal 1653 an die Fürsten Auersperg kam, die es 1791 an Preußen verkauften. Münsterberg kam 1945 unter polnischer Verwaltung; die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt.
Universal-Lexikon. 2012.