Ontario
[englisch ɔn'teərɪəʊ],
1) Stadt in Südkalifornien, USA, im östlichen Vorortbereich von Los Angeles, 141 600 Einwohner; Nahrungsmittelindustrie, Herstellung von Flugzeugteilen; in der Umgebung Obst- und Gemüsebau.
2) bevölkerungsreichste Provinz Kanadas, 1 076 395 km2 (einschließlich 177 390 km2 Binnengewässer), (1995) 11,5 Mio. Einwohner, das sind 37,5 % der Bevölkerung Kanadas. Am dichtesten bevölkert ist die südliche Halbinsel zwischen Huron-, Erie- und Ontariosee, hier leben allein in der Metropolitan Area der Provinzhauptstadt Toronto 4,3 Mio. Menschen. Der Anteil der Stadtbevölkerung beträgt insgesamt (1991) 82 %. Ontario ist stark von der englischen Tradition geprägt, 1991 gaben 86 % der Bewohner Englisch als Umgangssprache an. - Im Süden der Provinz ermöglichen fruchtbare Böden (glaziale Aufschüttungen) und günstige klimatische Voraussetzungen eine intensive Landwirtschaft mit Milchwirtschaft, Viehzucht und Gemüsebau. Das kontinentale Klima wird durch die Großen Seen gemildert, sodass besonders auf der Niagarahalbinsel (zwischen Niagara River, Ontario- und Eriesee) Tabak, Obst und Weintrauben angebaut werden. Der nördliche Teil der Provinz wird vom Kanadischen Schild eingenommen und ist bewaldet. Die zahlreichen Seen bieten gute Erholungsmöglichkeiten für die Stadtbevölkerung. Neben Holz (Zellstoffgewinnung, Papierindustrie) sind Bergbauprodukte, u. a. Nickel-, Kupfer-, Zink-, Blei-, Uranerz, Gold und Silber, wichtige Rohstoffe. Hauptwirtschaftszweig ist die vielseitige Industrie, die über die Hälfte des Produktionswertes der kanadischen Industrie erwirtschaftet. Hauptzweige sind Fahrzeugbau, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Holzverarbeitung, chemische, Eisen- und Stahlindustrie, Metall verarbeitende und Elektroindustrie; ein schnelles Wachstum weist die Hightechindustrie auf. Industriestandorte sind v. a. Toronto, Ottawa, Hamilton, Windsor und Kitchener/Waterloo. Hier sind auch bedeutende Universitäten und Forschungsstätten vorhanden.
Die Besiedlung, lange erschwert durch die Irokesen, gegen die 1673 Fort Frontenac (heute Kingston) errichtet wurde, setzte erst nach Beendigung des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1783) verstärkt ein (Kanada, Geschichte). Als 1791 die Provinz Quebec geteilt wurde, um Konflikte zwischen den nun meist englisch-sprachigen Einwanderern (den »Loyalisten«) und der dort seit vielen Jahren ansässigen, Französisch sprechenden Bevölkerung zu vermeiden, erhielt das englische-sprachige Gebiet westlich des Ottawa River den Namen Oberkanada; 1840 wurde es mit dem französischen-sprachigen Unterkanada zur Provinz Kanada vereinigt, danach unter dem Namen Ontario wieder selbstständige Provinz (Nordgrenze 1912 bis 60º nördlicher Breite vorgeschoben).
Universal-Lexikon. 2012.