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Osmoregulation
Osmoregulation,
 
das Einhalten eines bestimmten osmotischen Drucks in den Zell- und Körperflüssigkeiten von Organismen. Osmoregulation bedeutet v. a. Wasseraustausch und aktiver, Energie verbrauchender Ionentransport durch semipermeable Membranen und ist daher naturgemäß oft mit der Exkretion gekoppelt. Zur Osmoregulation befähigte Organismen werden als homoiosmotisch, solche ohne die Fähigkeit zur Osmoregulation als poikiloosmotisch (z. B. viele marine Wirbellose, die mit dem Meerwasser isoosmotisch sind) bezeichnet. Im Süßwasser oder auf dem Land lebende Organismen müssen den osmotischen Druck ihrer Körperflüssigkeiten über dem des Außenmediums halten (hyperosmotische Regulation); ebenso können viele im Brackwasser lebende Tiere ihr Blut hyperosmotisch gegenüber dem Medium halten. Manche im Meer lebende Tiere (z. B. Knochenfische) müssen den Druck des Innenmediums konstant geringer halten (hypoosmotische Regulation). Bei Landtieren dient die Osmoregulation der Verhinderung von Wasserverlusten (wie sie über die Atmungsorgane, Haut, Nieren und Darm erfolgen). Bei Einzellern (z. B. Amöben) dienen kontraktile Vakuolen, bei vielzelligen Tieren verschiedene Formen von Nephridien, Nieren und Salzdrüsen der Osmoregulation. Eine Erhöhung des osmotischen Drucks des Innenmilieus durch Stoffwechselprodukte wird bei Tieren (z. B. durch Harnstoff bei Haien) und Pflanzen (z. B. durch Zucker oder durch Glycerin bei manchen Algen) beobachtet. Bei Sprosspflanzen erfolgt die Osmoregulation sowohl durch Variierung der Menge des osmotisch wirksamen Materials als auch über die Steuerung der Wasserabgabe über die Spaltöffnungen.

Universal-Lexikon. 2012.