Piranesi,
Giovanni Battista, italienischer Kupferstecher, Archäologe, Baumeister, * Mogliano Veneto (bei Treviso) 4. 10. 1720, ✝ Rom 9. 11. 1778; kam 1740, endgültig 1745 nach Rom. Hier entstanden seine in einer Verbindung von Grabstichelarbeit und Radierung geschaffenen Ansichten antiker und barocker Baudenkmäler Roms in malerischen, durch scharfe Helldunkelgegensätze gesteigerter Monumentalität. Außer diesen »Vedute di Roma« (1748-74) ließ er weitere Folgen erscheinen, v. a. eine Reihe düsterer, in Venedig entstandener Raumfantasien (»Carceri d'invenzione«, 1745) und eine Sammlung von Aufnahmen römischer Altertümer (»Antichità romane«, 4 Bände, 1756). Stilistisch gelangte Piranesi vom Barock zum Klassizismus. Die Umgestaltung der Kirche Santa Maria del Priorato in Rom (1764-66) ist seine einzige authentische und zu Ende geführte Leistung als Architekt.
Sein Sohn Francesco Piranesi (* 1758 oder 1759, ✝ 1810) setzte das grafische Unternehmen seines Vaters fort. Von ihm stammen dekorative Entwürfe (»Vasi«, »Candelabri«, »Cippi« u. a. Stichfolgen, ab 1768).
A. Robison: P. - early architectural fantasies. A catalogue raisonné of the etchings (Washington, D. C., 1986);
J. Wilton-Ely: G. B. P. (a. d. Engl., 21988);
A. Kupfer: P.s »Carceri« (1992);
N. Wolf: G. B. P. - Der Röm. Circus (1997).
Universal-Lexikon. 2012.