Pọntos
[griechisch »Meer«, besonders »Schwarzes Meer«] lateinisch Pọntus, die nordöstliche Küstenlandschaft des antiken Kleinasien (Pontische Kappadokien). Mithridates I. (* um 338 v. Chr., ✝ 266 v. Chr.) gründete hier nach der Schlacht bei Ipsos (301 v. Chr.) eine selbstständige Herrschaft (zunächst wohl unter der Oberhoheit des Lysimachos) und schuf so das Reich Pontos (Pontisches Reich), das Mithridates VI. Eupator bis zur Ost- und Nordküste des Schwarzen Meeres ausdehnte. Hauptstadt war zuerst Amaseia (heute Amasya), dann Sinope (Sinop), Zweitresidenz war Amisos. Nach dem Sieg des Pompeius über Mithridates VI. (63 v. Chr.) wurde der westliche Teil von Pontos mit der römischen Provinz Bithynien vereinigt. 40 v. Chr. bis 64 n. Chr. nochmals Königreich, kam Pontos danach endgültig unter römischer Herrschaft (zunächst mit Galatien, dann wieder mit Bithynien vereinigt).
Studia pontica, 3 Bde. (Brüssel 1903-10).
Universal-Lexikon. 2012.