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Poseidonios
Poseidonios,
 
griechischer Philosoph, * Apameia am Orontes um 135 v. Chr., ✝ Rom um 51 v. Chr.; Schüler des Panaitios, Vertreter der mittleren Stoa; gründete in Rhodos eine eigene Schule, Lehrer des Pompeius und des Cicero. Poseidonios war universaler Gelehrter, u. a. Geograph, Historiker, Ethnologe, versuchte das Wissen der unterschiedlichen Gebiete zu verbinden, unter Einbeziehung der philosophischen Tradition; seine zahlreichen Werke sind nicht erhalten. Charakteristisch ist seine Lehre des Logos (Vernunft) als Leben und Leben spendende Kraft sowie der Gedanke der Einheit des vom Logos durchwirkten Makro- und Mikrokosmos. In seiner Ethik empfiehlt Poseidonios, der Vernunft (dem vernünftigen Seelenteil) gegen die irrationalen Affekte zu folgen. Daneben stehen bei Poseidonios mystische Neigungen und der Versuch einer Begründung der Mantik, die v. a. der Astrologie eine folgenreiche Geltung verschaffte.
 
Ausgabe: Die Fragmente, herausgegeben von W. Theiler, 2 Bände (1982).
 
Literatur:
 
I. Heinemann: P.' metaphys. Schr., 2 Bde. (1921-28, Nachdr. 1968);
 K. Reinhardt: P., 2 Bde. (1921-26, Nachdr. 1976);
 M. Laffranque: P. d'Apamée (Paris 1964);
 Katharina Schmidt: Kosmolog. Aspekte im Geschichtswerk des P. (1980);
 J. Malitz: Die Historien des P. (1983).

Universal-Lexikon. 2012.