Prato,
1) Hauptstadt der Provinz Prato, in der Toskana, Italien, 63 m über dem Meeresspiegel, am Bisenzio, 166 700 Einwohner; Bischofssitz; Textilfachschule, Gemäldegalerie; bildet mit den Nachbarorten ein bedeutendes Zentrum der Textilindustrie (besonders Wolle) mit vielen Kleinbetrieben, Teppichfabrik; außerdem Leder- u. a. Industrie.
Romanischer Dom Santo Stefano (frühes 13. Jahrhundert) mit gotischen Chorkapellen und Mitte des 15. Jahrhunderts vollendeter Fassade aus weißen und grünen Steinbändern; Außenkanzel (1434-38 von Michelozzo, Reliefs von Donatello) mit Baldachin (1438-41); im Innern Fresken von Fra Filippo Lippi u. a.; Madonna von G. Pisano (um 1310). Die Kirche Santa Maria delle Carceri (1484-95 von G. da Sangallo) ist ein Zentralbau; im Innern Terrakottaarbeiten von A. Della Robbia. Über dem ersten Mauerring liegt das Kastell Kaiser Friedrichs II. (1237-48); an der Piazza del Comune der Palazzo Pretorio (13./14. Jahrhundert) mit Gemäldegalerie. 1988 wurde der Neubau des Centro per l'Arte Contemporanea Luigi Pecci (v. a. Wechselausstellungen) eröffnet.
Prato entwickelte sich seit dem 10. Jahrhundert zur freien Kommune (für das 12. Jahrhundert sind Konsuln bezeugt); 1351 kam es unter die Herrschaft von Florenz. 1653 wurde Prato Stadt und Bischofssitz.
2) Provinz in der Toskana, Italien, 365 km2, 226 200 Einwohner.
Universal-Lexikon. 2012.