Rorschach,
1) Bezirkshauptort im Kanton Sankt Gallen, Schweiz, am Südufer des Bodensees, 398 m über dem Meeresspiegel, 9 500 Einwohner; Museum (im ehemaligen Kornhaus, erbaut 1746-48); Konservenherstellung, Aluminium- und Kunststoffverarbeitung, Textilindustrie; Fremdenverkehr; Anlegestelle der Bodenseeschifffahrt. Rorschach ist Zentrum der Wirtschaftsregion Rorschach, die den Bezirk Rorschach (außer dessen Süden) und den Norden des Bezirks Unterrheintal (bis Sankt Margrethen) umfasst, mit überwiegend Industrie und Gewerbe (v. a. Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbau, Nahrungsmittelindustrie); die Landwirtschaft hat nur noch geringe Bedeutung.
Ehemaliges Benediktinerkloster Mariaberg (1484-16. Jahrhundert; 1967-78 restauriert, heute Schule); Pfarrkirche Sankt Columban und Constantinus (1236 erwähnt; v. a. 1782-86 umgebaut und erweitert); Rathaus (1681-89; 1747).
Der 850 erstmals genannte Ort erhielt 947 Markt-, Münz- und Zollrecht über das Kloster Sankt Gallen.
2) Bezirk im Kanton Sankt Gallen, Schweiz, 64 km2, davon 14 km2 Seeanteil, 34 400 Einwohner (zu 21 % Ausländer), umfasst neun Gemeinden südlich des Bodensees.
Rorschach,
Hermann, schweizerischer Psychiater, * Zürich 8. 11. 1884, ✝ Herisau 2. 4. 1922; Schüler von E. Bleuler und C. G. Jung, Arzt an der kantonalen Heilanstalt in Herisau. Nach langjährigen experimentellen Untersuchungen veröffentlichte er 1921 den Rorschach-Test.
Werk: Psychodiagnostik (1921).
Universal-Lexikon. 2012.