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Rotenburg
Rotenburg,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Rotenburg an der Fụlda, Stadt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Hessen, 187 m über dem Meeresspiegel, im mittleren Fuldatal, 15 000 Einwohner; Verwaltungs-Fachhochschule, Landesfinanzschule im Schloss; Heimatmuseum; Metall verarbeitende und Textilindustrie; Luftkurort, Herz- und Kreislaufklinik.
 
Stadtbild:
 
Evangelische Pfarrkirche (14. und 15. Jahrhundert); ehemaliges Schloss (1570-1607; Westflügel 1750-56 umgebaut; Ostflügel 1790 abgebrochen, Nordflügel klassizistisch erneuert); Teile der Stadtbefestigung (1290); zahlreiche Fachwerkbauten (14. bis 19. Jahrhundert); Rathaus (1597/98, Fachwerkgiebel, nach Brand 1637 im Jahr 1656 wiederhergestellt).
 
Geschichte:
 
Erste Erwähnung fanden Ortsteile der heutigen Stadt 769 in den Urkunden des Klosters Hersfeld; 1248 erstmals als Stadt genannt. 1627-1834 war Rotenburg Residenz einer Nebenlinie der Landgrafen von Hessen-Kassel, der ein Viertel des Landes hinsichtlich der Einkünfte zustand (deren Besitz wurde daher als Rotenburger Quart bezeichnet).
 
 2) Rotenburg (Wụ̈mme), früher Rotenburg (Hannover), Kreisstadt in Niedersachsen, 23 m über dem Meeresspiegel, im Wümmetal, 22 000 Einwohner; Institut für Heimatforschung, Heimatmuseum; Fahrzeug- und Maschinenbau, Baustoff-, Spirituosenindustrie.
 
Geschichte:
 
Rotenburg geht auf eine Burg Bischof Rudolfs von Verden (um 1195) zurück. 1929 wurde Rotenburg Stadt.
 
 3) Rotenburg (Wụ̈mme), Landkreis im Regierungsbezirk Lüneburg, Niedersachsen, 2 070 km2, 160 000 Einwohner. Die flache Geestlandschaft mit Mooren und Niederungen an Hamme, Oste und Wümme hat Anteil an den saaleeiszeitlichen Moränen- und Sanderabschnitten der Stader Geest und der westlichen Lüneburger Heide. Der Waldanteil beträgt nur etwa 13 %. Die Bevölkerungsdichte ist niedrig (77 Einwohner je km2). Bei durchweg armen Sand- und Moorböden beruht die Wirtschaft überproportional auf Landwirtschaft (Grünlandwirtschaft, Viehhaltung) sowie zugeordneten Gewerbebereichen: Milch- und Fleischverarbeitung, Landmaschinenbau, Holzverarbeitung. Die vier Städte Bremervörde, Zeven, Rotenburg (Wümme) und Visselhövede sind bei etwa gleichmäßiger räumlicher Verteilung Mittelzentren sowie Gewerbestandorte. Der Kreis ist Pendlerwohn- und Naherholungsgebiet für Bremen, Bremerhaven und Hamburg.

Universal-Lexikon. 2012.