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Rouault
Rouault
 
[ru'o], Georges, französischer Maler und Grafiker, * Paris 27. 5. 1871, ✝ ebenda 13. 2. 1958; war bei einem Glasmaler in der Lehre und ab 1892 Schüler von G. Moreau. Nach anfänglich noch akademischen Bildern, in denen er bereits religiöse Stoffe bevorzugte, fand er bald seinen eigenen expressionistischen Stil, dessen leuchtende Farbflächen und schwarze Konturen an alte Glasmalereien erinnern. Er wollte in seiner Kunst v. a. soziales und christliches Erleben zum Ausdruck bringen. So suchte er in Darstellungen von Dirnen, Clowns, Bauern und Arbeitern Sinnbilder des Menschen seiner Zeit, in religiösen Bildern die Passion Christi zu gestalten. Bis 1918 entstanden v. a. Aquarelle und Gouachen, dann pastose Ölgemälde. Rouault schuf auch Glasfenster (Kirche in Assy, 1948), grafische Folgen (»Guerre et Miserere«, 58 Blätter, 1916-27, erschienen 1948 unter dem Titel »Miserere«; »Passion«, 17 Blätter, 1935 bis 1936, veröffentlicht 1939), Illustrationen (u. a. zu Werken von C. Baudelaire), Dekorationen und Kostümentwürfe für S. Diaghilew (1929), Entwürfe für Bildteppiche, Keramik.
 
Weitere Werke: Jesus unter den Schriftgelehrten (1894; Colmar, Musée d'Unterlinden); Kopf eines tragischen Clowns (1904; Zürich, Kunsthaus); Drei Richter (1913; New York, Museum of Modern Art); Junger Arbeiter (1925; Paris, Musée National d'Art Moderne); Ecce Homo (1938-42; Stuttgart, Staatsgalerie).
 
Literatur:
 
F. Chapon u. G. Rouault: G. R., œuvre gravé (Monte-Carlo 1978);
 P. Courthion: G. R. (a. d. Frz., 1980);
 
R. Première période 1903-1920, hg. v. F. Hergott, Ausst.-Kat. Centre Georges Pompidou, Paris (Paris 1992);
 
G. R. Malerei u. Graphik, bearb. v. S. Koja, Ausst.-Kat. Salzburger Landessammlungen Rupertinum, Salzburg (1993);
 G. R., hg. v. R. Chiappini, Ausst.-Kat. Museo d'Arte Moderna, Lugano (Mailand 1997).

Universal-Lexikon. 2012.