Saalburg,
1) Stadt im Saale-Orla-Kreis, Thüringen, 420-460 m über dem Meeresspiegel, im Thüringer Schiefergebirge, am Ostufer des Sees der Bleilochtalsperre der oberen Saale, 1 400 Einwohner; Erholungsort; Marmorbearbeitung.
Im Anschluss an eine vor 1216 errichtete Burg entstand im 13. Jahrhundert die seit 1313/20 als Stadt bezeugte Siedlung.
2) römisches Kastell am Obergermanischen Limes, 6 km nordwestlich von Bad Homburg, angelegt in einem Sattel des Taunuskamms; um 90 n. Chr. als kleine Befestigung in Holz-Erde-Bauweise entstanden. Ab 135 baute man das Kastell für die »cohors II Raetorum civium Romanorum equitata« großzügig aus, im Endzustand war es mit doppeltem Spitzgraben und Steinmauer befestigt. Mit der Räumung der rechtsrheinischen Gebiete wurde die Anlage um 260 aufgegeben. - Das im 2. Jahrhundert entstandene zivile Kastelldorf lag südlich an der Straße nach Nida (heute zu Frankfurt am Main). Die bereits im 19. Jahrhundert begonnenen Ausgrabungen waren für die Erforschung des Limes insgesamt wegweisend. 1898-1907 wurde das Kastell auf zum Teil gut erhaltenen Grundmauern rekonstruiert.
D. Baatz: Limeskastell S. (101991).
Universal-Lexikon. 2012.