Salome
['zaːlome, za'lomə; hebräisch, eigentlich etwa »die Friedliche«],
1) Jüngerin Jesu, Augenzeugin der Kreuzigung (Markus 15, 40) und eine der ersten Adressatinnen der Auferstehungsbotschaft (Markus 16, 1 ff.) - Heilige (Tag: 22. 10.).
2) Tochter der Herodias, der Frau des Herodes Antipas; verlangte nach Markus 6, 14-29 auf Anstiften ihrer Mutter von ihrem Stiefvater das Haupt Johannes' des Täufers. - In der bildenden Kunst finden sich Zyklen mit Motiven dieser Erzählung in fast allen Bereichen, v. a. in der italienischen Portalplastik und Wandmalerei des 13.-16. Jahrhunderts. Später wird v. a. das Festmahl mit dem Tanz der Salome dargestellt. Ein besonderer Bildtypus ist die Halbfigur der Salome mit der »Johannesschüssel« mit dem Haupt des Johannes, u. a. bei Tizian Den Stoff greift in der Literatur die in französischer Sprache geschriebene Tragödie »Salomé« von O. Wilde auf (Uraufführung 12. 2. 1896 in Paris, französische Erstausgabe 1893, englische Ausgabe 1894); danach Oper von R. Strauss, Uraufführung 9. 12. 1905 in Dresden.
Universal-Lexikon. 2012.