Savinio,
Alberto, eigentlich Andrea De Chirico [de'kiːriko], italienischer Schriftsteller, Komponist und Maler, * Athen 25. 8. 1891, ✝ Rom 6. 5. 1952, Bruder des Malers G. De Chirico; bis 1903 Piano- und Kompositionsstudien am Konservatorium von Athen, darauf bei M. Reger in München; komponierte 1905/06 seine erste Oper »Carmela«, zwischen 1906 und dem Beginn seines ersten Parisaufenthaltes 1910 sinfonische Werke. Das Zusammentreffen mit G. Apollinaire, M. Jacob, B. Cendrars und F. T. Marinetti führte Savinio zur Literatur (»Les chants de la mi-mort«, in: »Soirées de Paris«, 1914; deutsch »Die Gesänge des Halbtodes«), die von 1915 an mit zum Teil autobiographisch inspirierten Erzählungen und Romanen, mit Dramen sowie literatur-, kunst- und musikkritische Essays einen Schwerpunkt seines Schaffens bildete, das er in den 20er-Jahren mit einer Reihe von Balletten und mit Farbzeichnungen, Aquarellen und Gemälden abrundete. Savinio steht mit seinem künstlerischen Gesamtwerk dem Surrealismus nahe, den er jedoch witzig, ironisch und sarkastisch in Form und Bewusstsein zu bändigen versuchte.
Weitere Werke: Prosa: Hermaphrodito (1918).
Romane: La casa ispirata (1925); Angelica (1927); Tragedia dell'infanzia (1937); Infanzia di Nivasio Dolcemare (1941).
Erzählungen: Achille innamorato. Gradus ad Parnassum (1938); Casa »La Vita« (1943; daraus deutsch Signor Münster); La nostra anima (1944; deutsch Unsere Seele); Tutta la vita (1945; deutsch).
Essays: Leo Longanesi (1941); Ascolti il tuo cuore, città (1944; deutsch Stadt, ich lausche deinem Herzen); Maupassant e l'»altro« (1944; deutsch Maupassant und der »andere«).
S. Cirillo: A. S. (Mailand 1997).
Universal-Lexikon. 2012.