Schwẹnckfeld,
Kaspar von, Reformator, * Gut Ossig (bei Lüben) 1489, ✝ Ulm 10. 12. 1561; wirkte 1518-23 am Hof Herzog Friedrichs II. von Liegnitz für die Ausbreitung der Reformation in Schlesien. Seine Auffassung des Abendmahls als ein (bloßes) geistiges Symbol und sein spiritualistisches Kirchenverständnis führten 1525 zum Bruch mit M. Luther. Als Schwärmer 1529 aus Schlesien vertrieben, hielt er sich bis 1534 in Straßburg und 1535-39 in Ulm auf. Nach der formellen Verurteilung seiner Auffassungen (die denen der Täufer gleichgestellt wurden) auf dem lutherischen Theologenkonvent in Schmalkalden (1540) war Schwenckfeld, von Protestanten und Katholiken verfolgt, den Rest seines Lebens auf der Flucht.
Ausgabe: Corpus Schwenckfeldianorum, herausgegeben von C. D. Hartranft, 19 Bände (1907-61).
G. Maron: Individualismus u. Gemeinschaft bei Caspar von S. (1961);
R. E. McLaughlin: Caspar S., in: Gestalten der Kirchengesch., hg. v. M. Greschat, Bd. 5 (1981);
R. E. McLaughlin: The freedom of spirit, social privilege, and religions dissent. Caspar S. and the Schwenkfelders (Baden-Baden 1996).
Universal-Lexikon. 2012.