Akademik

Seckendorff
Sẹckendorff,
 
1) Friedrich Heinrich Graf von (seit 1719), kaiserlicher Feldmarschall, * Königsberg i. Bayern. 16. 7. 1673, ✝ Meuselwitz 23. 11. 1763; diente zunächst in der sächsischen, danach in der kaiserlichen Armee. Seit 1726 war Seckendorff kaiserlicher Gesandter in Berlin, wo er mit F. W. von Grumbkow König Friedrich Wilhelm I. in den Verträgen von Wusterhausen (1726) und Berlin (1728) im Sinne kaiserlicher Politik (Lösung Brandenburg-Preußens aus dem englisch-französischen Bündnis, Anerkennung der Pragmatischen Sanktion) zu beeinflussen wusste. Seckendorff kämpfte dann im Polnischen Thronfolgekrieg 1733-35/38 und im Türkenkrieg 1737-39.
 
 2) Veit Ludwig von, sächsischer Staatsmann und Gelehrter, * Herzogenaurach 20. 12. 1626, ✝ Halle (Saale) 18. 12. 1692; war Kanzler des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg, seit 1664 des Herzogs von Sachsen-Zeitz, seit 1692 Kanzler der zu gründenden Universität Halle. Sein Hauptwerk »Teutscher Fürsten Stat« (1656) wies ihn als Vertreter des Kameralismus aus; es bildete lange Zeit die Grundlage für den staatswissenschaftlichen Unterricht an den Universitäten und gab zugleich Anregungen für den Aufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg. Sein »Commentarius historicus et apologeticus de Lutheranismo« (1688), eine Verteidigung M. Luthers, machte ihn weithin bekannt.
 

Universal-Lexikon. 2012.