Sharja
1) Hauptstadt des gleichnamigen Teilstaates der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), an einem Meeresarm des Persischen Golfs, östlich an die Stadt Dubai anschließend, 200 000 Einwohner; die Leichtindustriezone (250 Betriebe) versorgt die VAE mit Baumaterialien, Textilien und Haushaltwaren; Tiefseehafen Mina Khaled, internationaler Flughafen (größter Frachtflughafen der Region).
Modernes, überdachtes Einkaufszentrum (Zentralmarkt [Suk], 1979; mehr als 600 Läden), dessen Hallenarchitektur arabisch-persische Elemente zeigt (Windtürme u. a.).
2) Teilstaat der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), am Persischen Golf und am Golf von Oman, 2 500 km2, (1997) 439 000 Einwohner; Hauptstadt ist Sharja. Das Scheichtum erstreckt sich von der Küste (20 km Länge) ins Hinterland und umfasst mehrere Exklaven: die Oase Daid im Inland sowie am Golf von Oman die Küstenorte Khor Fakkan mit Containerhafen und portugiesischem Fort (16. Jahrhundert), Khalba mit Resten eines portugiesischen Forts (ebenfalls 16. Jahrhundert) und Mangrovewäldern sowie Diba mit geschütztem Naturhafen (Fischereihafen, geteilt mit Fujaira und Oman). Während die Erdölwirtschaft stagniert (Mubarak-Feld bei der seit 1971 von Iran besetzten Insel Abu Masa [zur Hälfte iranisch, Produktion 0,3 Mio. t/Jahr, Reserven etwa 200 Mio. t]), sind die festländischen Erdgasfelder Sajaa (seit 1982) und Kahaif (seit 1994) mit einer Produktion von 10 Mrd. m3/Jahr bedeutend für den Export nach Dubai sowie Energielieferant für die einheimische Industrie.
Sharja kam im 19. Jahrhundert unter britische Herrschaft (Protektorat; 1940 bedeutender Flugstützpunkt der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, bis um 1968 wichtigster britischer Militärstützpunkt in der Golfregion); war 1971 Gründungsmitglied der Vereinigten Arabischen Emirate. Seit 1972 ist Scheich Sultan Ibn Mohammed al-Kasimi Staatsoberhaupt.
Universal-Lexikon. 2012.