Stepinac
[stɛ'piːnats], Alojzije, kroatischer katholischer Theologe, * Krašić (Kroatien) 8. 5. 1898, ✝ ebenda 10. 2. 1960; studierte in Rom (Germanicum); dort 1930 zum Priester geweiht. Seit 1937 Erzbischof von Zagreb, stand Stepinac nach der Ausrufung des »Unabhängigen Staates Kroatien« (1941) der Ustascha zunächst positiv gegenüber, distanzierte sich jedoch unter dem Eindruck einsetzender Gräueltaten (v. a. an der serbischen Bevölkerung; Jasenovac) von ihr. 1946 wurde Stepinac, nachdem er sich 1945 dem Wunsch Titos widersetzt hatte, die Bindungen der katholischen Kirche in Kroatien an Rom zu lösen, wegen »Kollaboration mit dem Ustascha-Regime« zu 16 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 1951 freigelassen, wurde er in seinem Heimatort interniert und an der Ausübung seines Amtes gehindert. Seine Erhebung zum Kardinal (1953) verschärfte den Konflikt zwischen Staat und katholischer Kirche. 1998 wurde S. selig gesprochen.
Universal-Lexikon. 2012.