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Göt|ze ['gœts̮ə], der; -n, -n:a) Darstellung, Abbild einer heidnischen Gottheit:
im Tempel verehrten sie ihre Götzen.
b) (geh. abwertend) Person oder Sache, die zu jmds. Lebensinhalt wird, von der sich jmd. sklavisch abhängig macht, obwohl sie es nicht wert ist:
Fernsehen und schnelle Autos sind die Götzen der modernen Gesellschaft.
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Gọ̈t|ze 〈m. 17〉
1. als Gottheit verehrtes Wesen od. Bild
2. falscher Gott, Abgott
[Koseform zu Gottfried, seit dem 15. Jh. auch „Dummkopf, Schwächling“, dann auch „Heiligenbild“ mit Anlehnung an Gott]
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Gọ̈t|ze , der; -n, -n [mhd. götz = Heiligenbild; bei Luther dann = falscher Gott; eigtl. = Kosef. von ↑ Gott]:
heidnische -n;
ein G. aus Gold;
-n anbeten, verehren;
einem -n opfern.
2. (geh. abwertend) Person od. Sache, die zu jmds. Lebensinhalt wird, von der sich jmd. sklavisch abhängig macht, obwohl sie es nicht wert ist:
Profit und Konsum sind die -n der modernen Gesellschaft.
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I Götze
[mittelhochdeutsch götz »Heiligenbild«, bei Luther dann »falscher Gott«], ein als höheres Wesen verehrter Gegenstand oder ein fremder Gott und sein Bild im abwertenden Urteil einer monotheistischen Religion. So verurteilt das Christentum den Polytheismus als »Götzendienst«; bilderfeindliche Religionen betrachten auch jeden Bildkult, selbst innerhalb einer monotheistischen Religion, als solchen.
In der Völkerkunde und Religionswissenschaft wird der Ausdruck Götze nicht mehr gebraucht und z. B. durch Kultbild, Götterbild, Ahnenfigur, für Westafrika durch Fetisch ersetzt. (Idol)
Gọ̈tze,
Moritz, Maler und Grafiker, * Halle (Saale) 26. 7. 1964; in seinen Arbeiten (Siebdruck, Buntstiftzeichnungen, Malerei), die in der Art von Comics Figuren in erzählfreudigen, kulissenhaften Szenen agieren lassen, zeigen sich ein skurriler Blick auf den Alltag und der Sinn fürs Groteske. Seine Themen wählt er aus dem trivialen Alltag, der Medien- und Konsumwelt sowie aus der Literatur. Neben Grafiken v. a. Gemälde, Objekte, Installationen und architekturbezogene Kunst.
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Gọ̈t|ze, der; -n, -n [mhd. götz = Heiligenbild; bei Luther dann = falscher Gott; eigtl. = Kosef. von ↑Gott (wie z. B. „Hinz“ zu Heinrich)]: 1. etw. [bildlich Dargestelltes] (Gegenstand, Wesen o. Ä.), was als ↑Gott (2) verehrt wird: heidnische -n; ein G. aus Gold; -n anbeten, verehren; sich einen -n schnitzen, machen; einem -n opfern; um einen -n herumtanzen. 2. (geh. abwertend) Person od. Sache, die zu jmds. Lebensinhalt wird, von der sich jmd. sklavisch abhängig macht, obwohl sie es nicht wert ist: Fernsehen und schnelle Autos sind die -n der modernen Gesellschaft; Er (= dieser Vater) war ein leerer G. Aber woher hatte er diese Macht? (Hesse, Narziß 52); sie verfiel dem Alkohol derart, dass er zu ihrem -n wurde.
Universal-Lexikon. 2012.