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Thionville
Thionville
 
[tjɔ̃'vil], deutsch Diedenhofen, Stadt im Département Moselle, Frankreich, in Nord-Lothringen, an der Mosel, 39 700 Einwohner. Auf dem Eisenerzbergbau westlich von Thionville (Becken von Longwy-Pont-à-Mousson) basiert die Schwerindustrie (Verhüttung, Stahl- und Walzwerke, Kokereien), die stark an Bedeutung verloren hat (Lothringen); ferner chemische, Kfz-, Elektroindustrie und Brauereien; Verkehrsknotenpunkt, Flusshafen.
 
Stadtbild:
 
Die klassizistische Kirche Saint-Maximin wurde 1755-60 errichtet. Der »Tour aux Puces« ist ein mächtiger, polygonaler Wohnturm (12. und 13. Jahrhundert; heute Museum). Am Markt Altes Rathaus mit Belfried (14. und 17. Jahrhundert) und Barockhäuser mit Laubengängen (16./17. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Das seit dem 8. Jahrhundert belegte Thionville war eine bevorzugte Residenz der Karolinger und Sitz der von Kaiser Ludwig I., dem Frommen, einberufenen Synode (835); fiel 870 an König Ludwig (II.), den Deutschen, im 11. Jahrhundert an die Grafen von Luxemburg, die seine Tuch- und Lederindustrie durch Verleihung von Stadtrechten (1239) förderten. 1445 kam Thionville an das Herzogtum Burgund, danach an das Haus Habsburg; 1659 wurde es französisch; im 18./19. Jahrhundert war es eine bedeutende, von S. de Vauban erbaute Festung; gehörte 1871-1919 zum Deutschen Reich.
 

Universal-Lexikon. 2012.