Akademik

Traunstein
Traunstein,
 
1) Große Kreisstadt, Verwaltungssitz des Landkreises Traunstein, Bayern, 600 m über dem Meeresspiegel, 17 800 Einwohner; Heimatmuseum, Städtische Galerie; zentraler Ort des Chiemgaus; Metall verarbeitende Industrie, Brauereien; Fremdenverkehr.
 
Stadtbild:
 
Am weiten Stadtplatz finden sich der »Brothausturm« (1541; Teil des Heimatmuseums), das neugotische Rathaus (1855; 1995-98 grundlegend saniert) sowie der »Lindlbrunnen« (1526). Die Salinenkapelle Sankt Rupert ist ein frühbarocker Zentralbau (um 1630); in der Oswaldkirche (Neubau 1675-90 nach Entwurf von G. Zuccalli) neubarocke Stuckdekoration (1904-09).
 
Geschichte:
 
Traunstein gelangte durch seine verkehrsgünstige Lage an der alten Salzstraße von Bad Reichenhall nach München bereits im 14. Jahrhundert durch den Salzhandel zu wirtschaftlichen Bedeutung. Die erste nachweisbare Überlieferung der Stadtrechte stammt von 1375. 1876-1940 und 1948-72 war Traunstein kreisfrei, seither ist es Große Kreisstadt. Die ab 1619 betriebene Saline wurde 1912 aufgelassen.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern, Bayern, 1 534 km2, 166 700 Einwohner; reicht von den Chiemgauer Alpen (Sonntagshorn 1 960 m über dem Meeresspiegel) über das Chiemsee- und Salzach-Moränenhügelland bis auf die Alz-Schotterplatte. Der Hauptteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche entfällt auf Grünland (Rinderhaltung). In den Städten Traunreut, Trostberg, Traunstein und Tittmoning sowie in den Gemeinden Grassau, Siegsdorf und Tacherting finden sich Industriebetriebe; wichtiger Wirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr, v. a. in den Luftkur- und Wintersportorten Inzell, Reit im Winkl und Ruhpolding.
 

Universal-Lexikon. 2012.