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Zuccalli
Zuccạlli
 
[dz-], Zugạlli, in Bayern tätige italienische Baumeisterfamilie aus Graubünden. - Bedeutende Vertreter:
 
 1) Enrico (Henrico, Johann Heinrich), * Roveredo um 1642, ✝ München 8. 3. 1724, Onkel von 2); ab 1673 Hofbaumeister in München, war mit G. A. Viscardi der führende Baumeister der noch italienisch geprägten Epoche des Münchner Barocks. Zuccalli führte den Bau der von A. Barelli begonnenen Theatinerkirche weiter (Kuppel 1688, West-Türme und Ausstattung 1690 vollendet) und baute Schloss Nymphenburg aus. 1684-88 erbaute er das Schloss Lustheim in Schleißheim und begann dort 1701-04 nach eigenen Plänen mit dem Bau des Neuen Schlosses (erst 1719-27 von J. Effner fortgeführt). 1697-1702 begann er für den Kurfürsten und Kölner Erzbischof Joseph Clemens den Neubau der Bonner Residenz (1715 ff. nach Plänen von R. de Cotte wieder aufgenommen). Ab 1710 leitete er den Umbau des Benediktinerklosters in Ettal.
 
Literatur:
 
S. Heym: Henrico Z. (1984);
 M. Pfister: Baumeister aus Graubünden - Wegbereiter des Barock (1993).
 
 2) Gaspare (Casparo, Johann Kaspar), * Roveredo um 1650-60, ✝ Adelholzen (heute zu Siegsdorf, Landkreis Traunstein) 14. 5. 1717, Neffe von 1); Schüler seines Onkels, ab 1689 Hofbaumeister in Salzburg. Dort erbaute er die Erhardskirche (1685-89) mit querovalem Zentralkuppelraum und kurzen Kreuzarmen sowie die Kajetanerkirche (1685-1700) mit Zentralkuppel über quadratischem Grundriss.
 
Literatur:
 
Chia-chun Gu: Johann Caspar Z. (Diss. Bochum 1987).

Universal-Lexikon. 2012.