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Uexküll
Uexküll
 
['ykskyl], Jakob Johann Baron von, baltischer Biologe, * Gut Keblas (Estland) 8. 9. 1864, ✝ auf Capri 25. 7. 1944; studierte Zoologie in Dorpat (heute Tartu), arbeitete 1892-1909 am Physiologischen Institut in Heidelberg und an der Zoologischen Station in Neapel. Nach Forschungsreisen (u. a. nach Afrika) wurde Uexküll 1926 Professor in Hamburg und richtete hier das »Institut für Umweltforschung« ein. - Uexküll ist der Begründer der Umweltforschung. In seiner Umwelttheorie (Bedeutungslehre) sieht er die subjektive, artspezifische Umwelt als Teil einer über Funktionskreise geschlossenen, sinnvollen biologischen Einheit an (»Umwelt und Innenwelt der Tiere«, 1909; »Theoretische Biologie«, 1920). Dabei zeigt er, dass jedes Tier in einer seinen Lebensbedürfnissen spezifisch zugehörigen Umwelt lebt, die aufgenommen wird (»Merkwelt«) und die auf sein Verhalten einwirkt (»Wirkwelt«). Mit seiner Umwelttheorie hat Uexküll die Psychologie (V. von Weizsäcker) und v. a. die Verhaltensforschung beeinflusst.
 
Weiteres Werk: Streifzüge durch die Umwelten von Tieren und Menschen (1934, mit G. Kriszat).

Universal-Lexikon. 2012.