Akademik

Weismann
Weismann,
 
1) August, Zoologe, * Frankfurt am Main 17. 1. 1834, ✝ Freiburg im Breisgau 5. 11. 1914; ursprünglich Mediziner und als Arzt in Frankfurt am Main tätig, wandte sich etwa ab 1860 der Zoologie zu; ab 1873 Inhaber des ersten Lehrstuhls für Zoologie in Freiburg im Breisgau und dort Direktor des Zoologischen Instituts. Weismann arbeitete über die Embryologie der Insekten (prägte u. a. den Begriff Polzellen), die Deszendenztheorie, limnologische Fragestellungen sowie Saisondimorphismus und Mimikry bei Schmetterlingen. Aus seiner Beschäftigung mit C. Darwins Arbeiten entstanden die Vorstellung von der »potenziellen Unsterblichkeit der Einzeller« sowie die Keimplasmatheorie und der Neodarwinismus, wobei Weismann entschiedener Gegner des Lamarckismus war. Weismann legte auch entscheidende Grundlagen für das heutige Verständnis der Vererbungsvorgänge und unterschied bereits zwei Zellteilungsformen, die Äquatorial- und die Reduktionsteilung, und erfasste damit das Prinzip der Meiose.
 
Werke: Die Continuität des Keimplasmas als Grundlage einer Theorie der Vererbung (1885); Das Keimplasma - eine Theorie der Vererbung (1892); Vorträge über Deszendenztheorie, 2 Bände (1902).
 
 2) Julius, Komponist, * Freiburg im Breisgau 26. 12. 1879, ✝ Singen (Hohentwiel) 22. 12. 1950; war Schüler von J. Rheinberger und L. Thuille, gründete 1930 mit E. Doflein das Freiburger Musikseminar (die spätere Musikhochschule). Er komponierte in spätromantischem Stil Opern (u. a. »Die pfiffige Magd«, 1939), Ballette, Orchester- und Kammermusik, Lieder und Klavierwerke (u. a. »Der Fugenbaum«, 24 Präludien und Fugen, 1946).

Universal-Lexikon. 2012.