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Weygand
Weygand
 
[vɛ'gã], Maxime, französischer General (seit 1916) und Politiker, * Brüssel 21. 1. 1867, ✝ Paris 28. 1. 1965; ab 1914 Stabschef des Generals F. Foch, 1920 im Polnisch-Sowjetischen Krieg Berater des polnischen Generalstabs, ab 1930 Generalstabschef, 1931-35 Generalinspekteur der französischen Armee und Vizepräsident des Obersten Kriegsrats, ab 1939 Kommandeur der Orientarmee. Ende Mai 1940 wurde Weygand zum Oberbefehlshaber der französischen Armee ernannt, um die drohende Niederlage Frankreichs gegen das nationalsozialistische Deutschland abzuwenden. Weygand drängte jedoch bald auf Abschluss eines Waffenstillstands, der Frankreich einen erträglichen Frieden und »moralischer Erneuerung« ermöglichen sollte. Im Vichy-Regime war er Juni-September 1940 Verteidigungsminister, dann Generaldelegierter im französischen Nordafrika, ab Juli 1941 Generalgouverneur in Algerien. Nach Kritik an der französischen Unterstützung der deutschen Operationen in Afrika wurde Weygand im November 1941 abgelöst und von November 1942 bis Mai 1945 in Deutschland interniert. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich 1945 wegen Zusammenarbeit mit der deutschen Besatzungsmacht verhaftet, wurde er 1948 vom Obersten Gerichtshof rehabilitiert.
 
Werke: Le 11 novembre (1932); Histoire de l'armée française (1938; deutsch Die Geschichte der französischen Armee); En lisant les mémoires de guerre du général de Gaulle (1955).
 
Autobiographisches: Mémoires, 3 Bände (1950-57).
 
Literatur:
 
H. Bordeaux: W. (Paris 1957);
 R. Chambe: Au carrefour du destin. W., Pétain, Giraud, de Gaulle (ebd. 1975).

Universal-Lexikon. 2012.