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Winthrop
Winthrop
 
['wɪnθrɔp], führende Familie in Neuengland im 16.-18. Jahrhundert. - Bedeutende Vertreter:
 
 1) John, amerikanischer Kolonisator, * Edwardstone (County Suffolk) 22. 1. 1588, ✝ Boston (Massachusetts) 5. 4. 1649, Vater von 2); Jurist, stammte aus der Gentry; unterstützte als Gouverneur der Massachusetts Bay Company die Verlegung ihres Sitzes von England nach Massachusetts, wohin er 1630 als einer der Führer der »Great Migration« der Puritaner auswanderte. Auf der Überfahrt verfasste er die Laienpredigt »A model of christian charity« (herausgegeben 1838), in der er theokratische Grundsätze und die hierarch. Ordnung der Kolonie formulierte. Als Gouverneur (1630-34, 1637-40, 1642-44, 1646-49) und stellvertretender Gouverneur prägte Winthrop, ein Vertreter strenger Religiosität, die geistige und politische Entwicklung der Kolonie. 1643 kam unter seinem Vorsitz die Bildung der »New England Confederation« (Neuengland 1) zustande. Winthrops Tagebuch (»A journal of the transactions and occurrences in the settlement of Massachusetts. ..«), in Teilen erstmals 1790 veröffentlicht, ist die wichtigste Quelle für die Frühgeschichte des neuenglischen Puritanismus.
 
Ausgaben: Winthrop's journal »History of New England«, 1630-1649, herausgegeben von J. K. Hosmer, 2 Bände (1908, Nachdruck 1966); Winthrop papers, herausgegeben von E. E. Morison u. a., 5 Bände (1929-47); The journal of J. Winthrop, herausgegeben von R. S. Dunn und L. Yeandle (Neuausgabe 1996).
 
Literatur:
 
E. S. Morgan: The Puritan dilemma. The story of J. W. (Boston, Mass., 1958);
 R. S. Dunn: Puritans and Yankees. The W. dynasty of New England, 1630-1717 (Princeton, N. J., 1962);
 L. Schweninger: J. W. (Boston, Mass., 1990).
 
 2) John, amerikanischer Politiker, * Groton (County Suffolk) 12. 2. 1606, ✝ Boston (Massachusetts) 5. 4. 1676, Sohn von 1); Jurist, ab 1659 Gouverneur von Connecticut, war ab 1663 als erster Amerikaner Mitglied der Royal Society in London.

Universal-Lexikon. 2012.