Zorrilla y Moral
[θɔ'rriʎa i mɔ'ral], José, spanischer Lyriker und Dramatiker, * Valladolid 21. 2. 1817, ✝ Madrid 23. 1. 1893; brach sein Jurastudium ab und arbeitete zunächst als Journalist; trotz großer literarischer Erfolge lebenslang von Protektionen abhängig; war 1846 und 1851 in Frankreich, 1855-66 in Mexiko, dort von Kaiser Maximilian hoch geschätzt; 1882 Mitglied der Spanischen Akademie, wurde 1889 in der Alhambra zum Dichter gekrönt. Z. y M. ist der volkstümlichste, meistgelesene Vertreter der spanischen konservativen Romantik. Seine frühe, sentimentale Lyrik wurde in der gesamten spanischsprachigen Welt bekannt (»Poesías«, 13 Bände, 1837-44) wie auch seine häufig traditionelle Sagen und Legenden aufnehmenden Verserzählungen (»Cantos del trovador«, 3 Bände, 1840-41; »Granada«, 1852). Ohne Bezug zu den Konflikten der Gegenwart wird in ihnen das alte Spanien verherrlicht und das mittelalterliche Christentum poetisiert. Z. y M.s etwa 30 dramatische Werke stehen weitgehend in der Tradition der Comedias des Siglo de Oro (»El Zapatero y el Rey«, 1840; »El puñal del godo«, 1843; »Traidor, inconfeso y mártir«, 1849). In Madrid wird noch heute an Allerseelen seine Bearbeitung des Don-Juan-Stoffes aufgeführt (»Don Juan Tenorio«, 1844; deutsch), in der der sündige, zur Hölle verdammte Verführer durch die Liebe zu einer Frau erlöst wird. Ein idealisiertes Bild seines Lebens und Schaffens hat Z. y M. in seiner Autobiographie entworfen (»Recuerdos del tiempo viejo«, 1880).
N. Alonso Cortés: Z. Su vida y sus obras (21942).
Universal-Lexikon. 2012.